At War - Infidel

Review

AT WAR sind eine blutjunge, keyboardlastige Melodic-Metal-Band, die mit “Infidel“ ein vielschichtiges Konzeptalbum über Fidel Castros Darmflora veröffentlichen. Sicher, das hört sich so an, als sei es an den Haaren herbeigezogen und genau so verhält es sich ja auch.

Natürlich handelt es sich hierbei um DIE alten AT WAR, das semi-legendäre Thrash-Trio aus Virginia, welches im Jahre 2009 noch einmal die Kriegskasse hat füllen können, um den unverschämten Jungspunden, die sich gehäuft in der Thrash-Szene herumtreiben, die Kriegserklärung an die Kutte zu ballern.
1986 erschien das Debüt „Ordered To Kill“ und auch heute regiert der wenig breaklastige Nach-Vorne-Thrash, der pfeilschnelle Wir-machen-keine-Gefangenen-Knüppel-Metal, der kompromisslose Der-Riff-steht-weit-im-Vordergrund-Sound. Da kommen Erinnerungen an RIGOR MORTIS auf, auch wenn AT WAR noch mehr Dampf machen und ihre neueste Attacke kräftiger als in den Achtzigern aus den Boxen knattert.

Die Produktion ist nämlich weitaus zeitgemäßer ausgefallen, dennoch verliert man zu keiner Sekunde das Gefühl, die Jungs hätten die Platte vor über zwanzig Jahren geschrieben und erst jetzt aufgenommen. Hier scheint alles aus der goldenen Zeit zu stammen: sämtliche Schlagzeugfiguren, das heisere Geshoute und die Proto-Death-Metal-Einschübe. Auch wenn Kapellen wie SADUS die Virginia-Jungs technisch mühelos abhängen, beweist das Trio spritzige Spielfreude, ein ausreichend feines Gehör für zumeist kräftige Riffs und eine große Portion Authentizität. Somit ist über eine halbe Stunde amtliche (Fast)Vollbedienung für alle Alte-Schule-Enthusiasten angesagt, auch wenn nicht jeder Song mit Nachhaltigkeit gesegnet ist. An der textlichen Ausrichtung überdies sollte in Verbindung mit dem Bandnamen und einem Blick auf das Cover sowie der grafischen Gestaltung des Albumtitels keinerlei Zweifel aufkommen.

Nun wird man sich fragen, ob in Anbetracht der Wiedervereinigungswut in der Thrash-Szene eine Reunion einer nicht ganz so bekannten Formation aus den Achtzigern tatsächlich Sinn macht… „Infidel“ sagt quietschfidel ganz eindeutig ja.

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19.08.2009

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