Avulsed - Revenant Wars

Review

Es ist noch nicht lange her, da waren die Madrilenen AVULSED nach vier Jahren Abstinenz mit ihrem frischen Langspieler “Ritual Zombi“ zurück. Das entflammte offenbar wieder die Fackel der Tüchtigkeit in den Köpfen und Fingern der Spanier, die nun auch noch etwas für Vinyl-Freunde parat haben. Nur einen guten Monat nach dem letzten Release schieben die Jungs mit “Revenant Wars“ eine Zwei-Track-EP nach, die lediglich mit einem neuen, selbst komponierten Song gesäumt ist. Eigentlich bin ich ganz und gar kein Fan von solchen kleinen Gräsern, die rund um die eigene Diskographie wachsen, doch dieses gute Stück hat es wahrlich in sich.

Dass die Truppe um Mastermind Dave Rotten sicherlich kein Neugeborenes in der Riege aus schwedisch motiviertem Old-School-Death-Metal ist, dürfte jedem Kenner klar sein, doch mit diesem Mini-Querschnitt aus den Fähigkeiten von AVULSED hat der Fünfer den Nagel auf den Kopf getroffen. So sprüht der Titeltrack nur so von den typischen Trademarks der Kombo. Er beginnt mit einem mächtigen Instrumental-Intro und nimmt dann gewaltig Fahrt auf – im Vergleich zum letzten Full-Length sogar ungewöhnlich temporeich und dynamisch, um dann im Refrain wirklich krankhaft intensiv durch die Hölle zu panzern. Unterstrichen wird das Ganze gewohntermaßen durch eine urskandinavische Tiefenproduktion mit brutaler Sättigung.

Das Highlight folgt dann allerdings auf der B-Seite mit dem NIHILIST-Cover “Sentenced To Death“, das auf mehr als überzeugende Art und Weise an das leider viel zu kleine Erbe der Stockholmer Old-Schooler erinnert, die nachfolgend dann als ENTOMBED szeneübergreifend für Furore sorgten. Natürlich offenbart sich hier das kompromisslose, vor unverbrauchter Jugendlichkeit strotzende Songwriting der Schweden, doch AVULSED setzen die Nummer in ihrem System um und büßen keinen Tick Brutalität ein. Für Fans von klassischem Death Metal ist diese Platte, abgesehen vom dürftigen Umfang, sicherlich ein Griff wert. 

13.11.2013
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