
Na sowas. Da bittet man um Bemusterung mit der neuen Platte von VEÉR, und prompt bekommt man BLACK SISTERs „Defenders of the Metal“ mitgeschickt mit der Bitte, diese doch ebenfalls zu rezensieren. In Anbetracht von Titeln wie „Vikings From Hell“, „Drinking in Hell“ und dem großartigen Namen des Albums selbst habe ich natürlich das Schlimmste erwartet. Was also tun? Ungeöffnet zurückschicken? Keine Option, dann doch lieber in den sauren Apfel beißen und sich in den ersten Durchgang stürzen.
Meine Erwartungen wurden einerseits erfüllt, andererseits aber auch enttäuscht. Bestätigt hat sich, dass BLACK SISTER tatsächlich Old-School-Thrash spielen, wie er stereotyper nicht sein könnte, sogar die Produktion hat das authentische Maß an Dumpfheit abbekommen. Die stört zwar nicht direkt und geht für den Zweck, den sie hier erfüllen soll, in Ordnung, ein Ohrenschmaus ist sie aber nicht. Nicht dagegen bestätigt hat sich, dass es sich bei BLACK SISTER um eine versoffene Partythrash-Dilettantenkombo handelt, die außer eifrig auf die Etikette zu achten nichts drauf hat. Die Musik geht gut nach vorne, ist variabel gehalten und gut gespielt, hat also prinzipiell mal alles, was das Herz begehrt. Richtige Überriffs findet man auf „Defenders of the Metal“ aber so gut wie keine: Zwei, drei Mal kündigt sich vage eines an, schleicht dann aber ohne Wirkung wieder von dannen.
Nach nicht mal einer halben Stunde, in deren Nähe die Band auch nur mit einem Cover von SODOMs „Ausgebombt“ und ein paar Konzertaufnahmen kommt, ist der Spuk auch schon vorbei. So recht zusammenfassen lässt sich die Scheibe leider nicht, dazu ist zu wenig Material vorhanden, als dass man ersehen könnte, ob die meisten Songs aus Unfähigkeit oder Unwillen verwirrte Riffknäuel diesseits der Zwei-Minuten-Grenze bleiben und was überhaupt der Plan ist. Womöglich gibt’s aber auch gar keinen. Wenigstens BLACK SISTER dürften ihren Spaß gehabt haben.
































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