Blood God/Debauchery - Demons Of Rock 'n' Roll

Review

Da kommt ein weiteres Inferno auf uns zu. Die unheilige Allianz aus BLOOD GOD und DEBAUCHERY will es auf „Demons Of Rock´n´Roll“ erneut wissen und spricht dabei, wie immer, Fans von AC/DC und ACCEPT an. Oder drängt sich auf. Je nachdem, wie man es sehen möchte. Als DEBAUCHERY zu Debützeiten noch „Kill, Maim, Burn“ skandierten war die Band auch noch recht cool. Jetzt, 19 Jahre später, ist der Drops doch eigentlich gelutscht. Oder doch nicht? Eines ist aber mit Sicherheit klar, Bandkopf Thomas Gurrth macht, was er will. Ob ihm das jetzt besser oder schlechter als bei den anderen Alben gelungen ist, klären wir im Folgenden.

Zunächst fällt auf, dass die Band(s) mit einem fett produzierten Album daher kommen. Ja, die Bands, denn es gibt eine BLOOD GOD- und eine DEBAUCHRY-Ausgabe der Scheibe. Für die Unwissenden unter uns, die BLOOD GOD kommt mit AC/DC-artigem Klargesang daher, während die DEBAUCHERY-Version gewohnt auf das Gegrunze des Protagonisten setzt. Wer das braucht weiß kein Mensch, zumal die Songs nicht genug Substanz haben, um irgendwie aufzufallen. Manchmal reicht ein zigfach wiederholter Refrain einfach nicht aus. Musiksalisch ist das Ganze gut gemacht, nachhaltig ist es aber nicht. Zumal der geneigte Fan wieder einmal abgezockt wird. Anstelle eines Doppel-Vinyls muss man hier zwei Mal in die Tasche greifen, sofern man beide Versionen sein eigen nennen möchte. Das aber nur am Rande.

Bleibt die Frage, warum man „Demons Of Rock´n´Roll“ kaufen sollte. Ehrlich gesagt, fällt mir da kein Kaufargument ein. AC/DC sind noch aktiv, ACCEPT ebenso. Zudem gibt es noch Klone wie AIRBOURNE, die ebenfalls noch dort draußen herumirren. Die Idee den AC/DC-artigen Hard Rock mit Death-Metal-Vocals zu paaren echt reizvoll, aber die Band(s) hätten irgendwie nachlegen müssen (vergleiche hierzu auch SIX FEET UNDER und die „Graveyard Classics“, die erste ist gut – der Rest ist Schrott). So sind hier zwar einige interessante Riffideen zu hören, aber irgendwie ist das alles nicht zu Ende gedacht. Handwerklich ist das alles gut gemacht, keine Frage. Allein die Inspiration fehlt ein wenig. Nichts wirkt zwingend auf dem Album. Es hört sich eher so an, als wären ein paar AC/DC-Fans ins Studio gepoltert und haben das Ergebnis einer feuchtfröhlichen Nacht aufgenommen und nun released.

Böse gesprochen. Ich denke einfach, dass man sein Geld in diesen Zeiten besser investieren kann. Vor allem die VÖ-Politik ist das bei steigenden Preisen der Wahnsinn. Egal, es geht hier ja primär um die Musik und die ist gut gespielt, aber einfach nur langweilig. Von daher sind mehr Punkte echt nicht drin.

27.07.2022
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