Blutengel - Soultaker

Review

BLUTENGEL-Fans durften sich 2009 wahrlich nicht über zu wenig Material ihrer Lieblinge freuen, denn nach dem oppulenten letzten Album „Schwarzes Eis“ beschlossen Chris Pohl & seine Damen das Jahr zusätzlich noch mit „Soultaker“, einer randvollen Mixtur aus EP, Remix-Album und Live-CD.

„Soultaker“ beginnt zunächst mit vier neuen Tracks im klassischen BLUTENGEL-Stil. Melodische und eingängige Refrains, sanfte Elektronik, abwechselnd männlich-weibliche Vocals sowie der übliche Pathos bestimmen dieses Quartett, von dem vor allem der Titelsong „Soultaker“ sowie „Addicted To The Night“ zwar erneut alle BLUTENGEL-Klischees bedienen, dennoch wieder durchaus einen gewissen Unterhaltungswert bieten. „World Of Ice“ und „Why Do Even Angels Have To Die?“ sind dann eher ruhig gestaltet und vor allem letzteres trieft zwar vor Pathos, zählt aber zu den wirklich gelungenen emotionalen Balladen von BLUTENGEL.

Es folgen Remixe von Songs des letzten Albums „Schwarzes Eis“, teilweise fremd-geremixed von ASHBURY HEIGHTS oder LOST AREA. Die Remixe sind teilweise sehr unterschiedlich ausgefallen, mal clubtauglicher als das Original („Engelsblut“), mal rein akustisch arrangiert („Behind The Mirror“). Mit einem Remix von Chris Pohls neuem Projekt MISS CONSTRUCTION („World Of Ice“) endet dann die eigentliche EP, die vor allem mit den vier neuen Tracks punkten kann, da Remixe bekanntlich doch immer eine Frage persönlicher Vorlieben sind.

Da BLUTENGEL jedoch wohl gerade in Geberlaune waren, bietet „Soultaker“ noch eine zweite CD, auf der man 13 Live-Tracks geboten bekommt, die sowohl ältere als auch neuere Songs umfasst und die im Rahmen eines Konzerts in Berlin im Mai 2009 aufgenommen wurden. Eine nette Zugabe und für den Normalhörer zum gemütlichen Nebenbeihören zwischendurch durchaus wunderbar geeignet, jedoch wohl vor allem für „echte Fans“ von wirklichem Mehrwert.

Gerade diesen Mehrwert muss jeder für sich selbst beurteilen, denn in Anbetracht der zahlreichen Remixe und Live-Aufnahmen ist „Soultaker“ wohl primär für „Alleskäufer“ und Hardcore-Fans geeignet, wenn auch die vier gelungenen neuen Tracks für alle anderen durchaus eine gewisse Verlockung darstellen könnten…

03.01.2010
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