
Man langt sich an den Kopf, wenn „Mutilated Earth“ als 100% Thrash beworben wird. Bei der Bezeichnung Thrash Metal gehe ich ja im Prinzip formal gerade noch mit, allerdings nicht bei dem, was damit eigentlich ausgesagt werden soll. Als Qualitätssiegel kann ich diese Ankündigung bei BREAKDUST nämlich nicht gelten lassen.
Bei Alben wie diesem habe ich jedes Mal das Gefühl, es gäbe in den hintersten Reihen schlecht sortierter Musikläden ein geheimes Standardwerk mit dem Titel „Banale Riffs zum freien Kombinieren“. BREAKDUST wildern bei ihrem Songwriting in Gefilden, die sonst eher unerfahrene Nachwuchsbands am Beginn ihres Schaffensprozesses bevölkern. Die Rhythmusgitarren sind simpel gestrickt und in zehntausendfacher Auflage mit mäßigem Erfolg erprobt worden, erzeugen beinahe das Gefühl, kreativer Arbeitsverweigerung zu lauschen.
Die Arbeit von Gitarre Nummer Zwei macht ein paar Schwächen wieder gut. Mit einigen netten Melodielinien und ansprechenden Soli lässt sich halt doch noch ein bisschen was rausreißen. Wenn die Band sich ein kleines Stück hin zum Death Metal bewegt, gibt es sogar echte Lichtblicke. Von dem, womit Thrash Metal einst angetreten ist, bleibt bei BREAKDUST allerdings nicht viel mehr als billiges Klischee übrig. Die formalen Kennzeichen werden an den Instrumenten abgearbeitet, ohne auch nur für einen Moment den Geist dieser Musik zu beleben. Deshalb ist „Mutilated Earth“ unterm Strich ein Flop.
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