Cathedral - Forest Of Equilibrium

Review

Für viele Anhänger von NAPALM DEATH war es damals ein Schock, als Sänger Lee Dorrian die Band verließ, um sich fortan mehr auf langsamere Klänge zu konzentrieren. Er erschuf seine eigene Kathedrale, die über die Jahre immer größer und schillernder werden sollte. Begonnen aber hat die Geschichte CATHEDRALs mit einem Album, das an Schwermut und Klagegesängen kaum zu übertreffen war und ist: „Forest Of Equilibrium“

Mit einem düster und depressiv stimmendem Intro schiebt der elfminütige Opener das Machtwerk an und startet die Reise durch tieftraurige Melodien und schleppende Arrangements. „Ebony Tears“ knüpft dort an und hinterlässt eine Spur des Schmerzes und der Pein. „Serpent Eve“ hält das dunkle Element aufrecht, bevor es mit „Soul Sacrifice“ ein wenig geschmeidiger und grooviger wird, sofern man das über die Musik auf diesem Album überhaupt sagen kann. Das Beerdigungsritual „A Funeral Request“ schiebt sich mit über neun Minuten quälend voran und mit „Equilibrium“ folgt (neben „Soul Sacrifice“) das zweite, im Refrain fast schon eingängige Stück des Albums. Der ultimative Trauerkloß ist aber wohl der Abschluss-Track „Reaching Happiness, Touching Pain“; ein Lied, das mit gequälter, leidvoll und weinerlich klagender Stimme sowie tieftrauriger, schleppender Musik das Ende eines überaus fantastischen Albums darstellt und den Hörer in einem vertonten emotionalen Trümmerhaufen zurücklässt.

Mit „Forest Of Equilibrium“ haben CATHEDRAL ein Meisterwerk erschaffen, das im Bereich des Doom Metals bis heute noch eine klare Referenz darstellt und an melancholischer Tiefenstimmung sehr schwer zu überbieten ist. Nie wieder ist die Band nach diesem, ihrem ersten Album wieder in derartige Tiefen vorgedrungen. Ob das der Grund ist, warum die Scheibe bis heute von vielen Fans als DAS CATHEDRAL-Album schlechthin bezeichnet wird oder aber deshalb, weil sich die Band in bis dato wenig erforschte Gefilde vorgewagt hat, ist letztendlich völlig egal. Fakt ist, dass „Forest Of Equlibrium“ ein Vorzeigealbum ist, welches auch heute noch sein trauriges Flair an den Hörer weiterzugeben vermag und somit den Test der Zeit bestanden hat. Kult.

30.04.2013
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