Children Of Bodom - Blooddrunk

Review

Neben IN FLAMES sind immer wieder auch CHILDREN OF BODOM auf den Spitzenpositionen der Charts anzufinden. Doch während man in Schweden darum bemüht ist den bandeigenen Sound mit jedem weiteren Album nicht nur zu perfektionieren, sondern auch um weitere Elemente zu erweitern, verlässt sich die Hate Crew mittlerweile weitgehend auf altbewährte Tugenden. Überraschte „Something Wild“, das Debüt der Finnen, mit liebevoll intoniertem Melodic Death Metal im Göteborggewand, der mit einer Vielzahl an Elementen aus Rock, Power- und Black Metal angereichert wurde, auf ganzer Linie, und konnte sich der Fünfer mit hervorragenden Arrangements und Melodien auf „Hatebreeder“ und dem stärksten Album der bisherigen Karriere – „Follow The Reaper“ – konstant steigern, so folgte kurz darauf eine Talfahrt, von der sich CHILDREN OF BODOM offensichtlich auch mit „Blooddrunk“ noch immer nicht erholt haben.

Zwar dürfen die Keys, die seit „Hate Crew Deathroll“ lediglich ein unwesentlicher Teilbestand des Gesamtsounds waren, wieder häufiger ins Geschehen eingreifen, aber viele der Keyboard-Passagen kommen sehr bekannt vor und wirken manchmal zu bemüht integriert, teilweise extrem penetrant („LoBodomy“). Dafür sind die Gitarren diesmal ein Stück virtuoser geworden und überzeugen in Songs wie „Tie My Rope“ oder „Done With Everything, Die For Nothing“ auf gewohntem Niveau. Das Album wirkt insgesamt thrashiger, allerdings befindet sich auf „Blooddrunk“ – bis auf den bereits seit Wochen auf dem bandeigenen MySpace-Profil veröffentlichten Übersong „Banned From Heaven“ – kein einziger Song, der auch nur annähernd an Klassiker wie „Deadnight Warrior“, „Bed Of Razors“ oder „Children Of Decadence“ heranreicht. Gewohnte Kost also, ohne Schnörkel und ohne grosse Überraschungen. Auch das Cover hätte nicht einfallsloser sein können und enttäuscht völlig.

Fazit: Die Vorabsingle deutete es bereits an: „Blooddrunk“ klingt nach CHILDREN OF BODOM, aber wer nach „Are You Dead Yet?“ etwas mehr erwartet hatte, wird bitter enttäuscht, denn Innovation wird hier klein geschrieben und Stagnation in grossen Lettern propagiert. Selbst für eingefleischte Fans könnte „Blooddrunk“ somit eine herbe Enttäuschung bedeuten.

09.04.2008
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