Children Of Bodom - Are You Dead Yet?

Review

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Schon im Vorfeld der neuen CHILDREN OF BODOM standen die Zeichen auf Sturm im Lager der finnischen Melodic Deather. Das erste Problem des Ausstiegs des langjährigen Gitarristen Alexander Kuoppala im Jahre 2003 hatte man zwar relativ schnell mit der Verpflichtung der Gitarrenlegende Roope Latvala aus der Welt geschafft. Als es jedoch an die Aufnahmearbeiten zum neuen Album ging, brach sich Saitenmagier Alexi Laho nach einem Sturz den Arm und die Arbeit ruhte für mehrere Wochen. Schließlich wurden nach Bekanntgabe des Albumtitels „Are You Dead Yet?“ auch noch Plagiatsvorwürfe seitens CARNAL FORGE laut, die ihrerseits bereits 2004 mit ihrem fünften Album die rhetorische Frage „Aren´t You Dead Yet?“ ungleich früher an ihre Fans stellten. Nun mag auch dank künstlerischer Freiheit die Frage nach der Legitimität des Titels rhetorischer Natur sein aber ebenso lässt sich über die rhetorischen Antworten auf „Are You Dead Yet?“ vortrefflich streiten, denn Eines steht fest: für die, die COB schon mit „Hate Crew Deathroll“ mit einem Bein im Grab sahen, dürfte sich der Sargdeckel mit dem neuen Output endgültig schließen. Dagegen dürften neuere Anhänger sicherlich Gefallen an „Are You Dead Yet?“ finden, denn COB verfolgen konsequent den modernen Weg weiter, den sie 2003 beschritten haben. Der Knackpunkt: „Are You Dead Yet?“ entwickelt nicht annähernd die Durchschlagskraft seines brillianten Vorgängers. Hatte die zwischengeschaltete EP „Trashed, Lost & Strungout“ im letzten Jahr mit ihrem Titeltrack und dem famosen „Knuckleduster“ noch mit einigem frischen Wind die Hoffnung auf eine ebenso famose Vortsetzung gemacht, so nimmt „Are You Dead Yet?“ dieser Hoffnung größtenteils den Wind aus den Segeln. Die Trademarks thrashiges Riffing, flirrende Soloduelle zwischen Leadguitar und Keys, Alexi´s unverwechselbare Stimme (die jetzt um einiges dunkler wütet als zuvor) und die einzigartigen Melodien mit hohem Wiedererkennungswert sind zweifelsohne präsent wie eh und je, konnten aber im Vergleich zu „Hate Crew Deathroll“ qualitativ weder durchgehend auf gleicher Ebene gehalten, geschweige denn auf eine höhere gehievt werden. Der zerhackstückelte Opener „Living Dead Beat“ kommt selbst nach einer Spielzeit von 5:18 nicht so richtig aus dem Tritt und lässt irgendwie einen mitreissenden Höhepunkt vermissen, bevor beim COB-klassischen und ordentlich nach vorne ballernden Titeltrack wieder der Geist des Plagiats umherspukt: hier findet sich das Mainriff aus SYSTEM OF A DOWN´s „Roulette“ in einer schnelleren Variante fast 100%ig kopiert wieder. Nach dieser Ernüchterung gibt es wieder Erfreuliches, denn mit der gnadenlos peitschenden Uptemponummer „If you Want Peace…Prepare For War“, der an „Angels Don´t Kill“ erinnernden Halbballade „Punch Me I Bleed“ und dem unbarmherzig stampfenden Thrashbrocken „In Your Face“ stellen sich die stärksten Songs neben dem wiederverwendeten „Trashed, Lost & Strungout“ vor. Damit haben die Kinder aber ihr Pulver verschossen. „Next In Line“ ist noch halbwegs über NN, „Bastards Of Bodom“ ein Totalausfall und den Rausschmeisser „We´re No Gonna Fall“ hätte man selbst rausschmeissen sollen. Für etwas mehr als eine knappe halbe Stunde (abzüglich des bereits bekannten „Trashed, Lost & Strungout“) ist das definitiv zu wenig, um in die Riege der acht oder gar neun Punkte Alben vorzustoßen. „Are You Dead Yet?“ Zumindest klinisch tot.

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13.09.2005

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12 Kommentare zu Children Of Bodom - Are You Dead Yet?

  1. metalgreg sagt:

    Dem ist absolut nichts hinzuzufügen, außer vielleicht, dass die typischen CoB-Melodien und Keyboard-Gitarren-Duelle weit weniger präsent sind als noch in der Vergangenheit. Sicher, das recht auf Weiterentwicklung und Loslassen alter Traditionen hat jeder. Blöd nur, wenn man sich in eine belanglose, unspektakuläre und heutzutage von vielen Bands wesentlich besser vorgetragene Richtung entwickelt. Für mich ist es unverständlich, warum CoB 50% ihrer größten Stärken einfach so ersatzlos über Bord geschmissen haben.
    Eine weitere Enttäuschung in diesem an Flops leider nicht gerade armen Jahr!

    6/10
  2. darcadian sagt:

    Au weia!
    Also ich bin ja ein riesen CoB Fan und hab mich gfreut wie ein kleines KInd auf diese Scheibe. Als ich hier den review gelesen hab, hab ich gedacht mir fällt der Sack ab. Wir reden von CoB verdammt. Hab mir die Platte geregelt und…und. *rumheul* die is ja echt mies. Ich meine Thrashed, Lost Strungout ist natürlich ein Hit, zählt aber auf Grund der EP nicht wirklich. Ansonsten hört sich einzig und allein In your Face wie CoB an, und das nur, weil sie das Mainriff bei einem ihrer größten Songs selbst klauen.
    Nene *Koppschüddel* Herr Layo das war wohl nix. Doch besser an eine anständige Kyllähullut-Scheibe denken. Setzen 5+!

    5/10
  3. darcadian sagt:

    Ups, hab einen kleinen fehler gemacht. Ich meinete nicht In your Face sondern Bastards of Bodom.

    5/10
  4. Anonymous sagt:

    Einiges von oben stimmt: die Flitzefingerduelle von Warman/Laiho wurden reduziert, die Songs trashiger, die Melodien "trockener", das ganze ist nicht mehr so pompös wie früher; es wurde abgespeckt (ähnlich Thyrfing, Enslaved oder Dimmu). Andererseits versuchen sie sich glücklicherweise nicht als Metalcore-Klon wie In Flames, sind jedoch einer moderneren Ausrichtung aufgeschlossen, ohne die Trademarks zu verleugnen. Die Scheibe zündet nicht beim ersten Mal, sondern beim siebten oder achten Umlauf, dann aber richtig. Nach wie vor sind sie Vorreiter, inzwischen von dutzenden Bands gecovered, sie sind Trash-, Power-, Black-, Death- und Speedmetal mit Black’n’Death’n’roll-Vocals. Dazu kommt eine Vorliebe für elektronische Stilmittel, die man u.a. auch bei Dark Tranquillity und In Flames findet. Dennoch kann auch jeder At-the-gates-/Dissection-Fan diese Musik begeisternd finden. Weil sie vielseitiger, musikalischer und virtuoser sind als die meisten, bleiben die Kinder vom Bodensee mit D.T. eine Klasse für sich. Tip an die Rezensenten von oben: das nächste Mal auch C.o.B. einlegen und nicht die neue von Majesty!

    9/10
  5. sick god sagt:

    Bestimmt nicht zu vergleichen mit den ersten 3 Scheiben, mit HCD schon eher. Also mir gefallen alle 5 Alben sehr gut, ich habe wirklich keinen Favoriten, und Are You Dead Yet? ist für mich auch echt gelungen. Härter sind sie geworden das stimmt aber immer das gleiche wird langweilig und nervt dann irgendwann nur noch. Ein bischen vermissen tue ich allerdings diese mit 1000 verschiedenen Melodien volgestopften Songs wie man sie noch von den ersten 3 kannte. Melodien sind hier auch viele aber diese werden recht kurz gehalten und gegen brutale Riffs ersetzt. Na ja entweder ihr mögts oder nicht. Wenn ihr bis jetzt nur die ersten 3 kennt sollten ihr auf jeden Fall proehören bevor ihr zugreift was auch für HCD gillt!

    9/10
  6. hatebreeder sagt:

    Also was oben genannt wurde kann ich nicht ganz verstehen. Ich finde alle Alben gut, naja Follow the Reaper net so, und dieses Album ist halt ziehmlich anders als alle Alben zuvor von CoB. Ich finde diesen Sound viel härteren, wie auch den alten, richtig gut! Halt geschmackssache!

    8/10
  7. Anonymous sagt:

    Ich gebe mal 8 Punkte, und zwar aus ein paar Gründen, zu erst aber etwas Grundlegendes:
    Ich selbst bin sehr großer COB Fan, und mein Lieblingsalbum ist ihr erstes "Something Wild". Dementsprechend bin ich nicht ein 100%iger Fan dieses neuen Cob Styles. Was ich aber sagen muss ist, dass sie sich viel Mühe gegeben haben, das merkt man an details wie zB ein paar Rythmen, die nicht langweilig werden, zB in Living Dead Beat. Dort geht es gleich weiter ohne erstmal 2 Takte irgendeine Melodie zu haben, die dann langweilig wird. Es wird eben flüssig dargestellt, auch wenn der Takt selbst sehr abgehackt ist, wie in Are you Dead Yet speziell… In Your Face ist auch mein klarer Favourit, neben dem Lied Are You dead Yet selbst, weil dort auch einiges sehr schön gestaltet ist. Ich denke sie wollten mal was neues ausprobieren, da der Stil eben moderner ist, und nichtmehr der echte CoB Stil ist. Ich bin auf jeden Fall zufrieden und hoffe dass ein folgendes Album wieder in der Art von Follow the Reaper ist.

    8/10
  8. eikster sagt:

    meiner Meinung nach das beste Album der Band. Mit den Vorgängern kann ich nicht so viel anfangen. Der Opener ist nur genial.

    9/10
  9. Anonymous sagt:

    Mh…Geschmack ist und bleibt subjektiv. Ich fand die alten Children of Bodom Alben schon sehr gut, aber ich muss sagen, dass mir dieses am besten gefällt, besonders der Track \"We\’re not gonna fall\". Für mich haben die Tracks von diesem Album einfach die eingängisten Melodien und die meiste Power. Aber so lange du Machine Head so bewertest wie ich es würde, ist alles okay 😉

    10/10
  10. malevolentseb sagt:

    haha ist das eine scheiße du du da geschrieben hast.

    das album ist mal abgesehn von den ersten beiden die sie warscheinlich nie mehr toppen werden das beste. bis auf basdards of bodom welches einfach die selben riffs und aufbau wie thrashed, lost and strangled hat (welches eine main theme hat maaaaan geil)

    8/10 weil next in line und bastards of bodom leicht durchhängen.

    8/10
  11. Sylverblack sagt:

    Meiner Meinung nach gehört "Are You Dead Yet?" noch zu der besseren Phase von Children Of Bodom, auch wenn hier schon nicht mehr die Qualität von "Hatebreeder" oder "Hate Crew Deathroll" (vllt. sollten CoB einfach wieder eine Platte mit >Hate< im Namen aufnehmen?) erreicht wird und damit der erste Schritt nach unten gemacht wird. Aber mit dem Titeltrack hat man gleich wieder einen Megahit am Start, der sich gut in die Riege der bisherigen CoB-Hits einreiht. Auch ‚In Your Face‘ geht gut ab und ‚Basterds Of Bodom‘ überzeugt mit geilen Riffs in der Strophe. Die restlichen Songs bewegen sich ebenfalls auf einem recht hohen Niveau, aber eben nicht auf dem vom Vorgänger oder vom Zweitwerk. Auch "Follow The Reaper" hatte insgesamt mehr und bessere Melodien zu bieten. Trotzdem: Auch "Are You Dead Yet?" gehört für mich immernoch zu den "Bodom-Pflichtkäufen".

    8/10
  12. Lars sagt:

    Beim Durchlesen der Bewertung werd ich echt kreidebleich.
    Unzutreffender gehts ja gar nicht. Dieses Album ist der Hammer!!! Geniale Ausnahmesongs die sich auf das Wesentliche beschränken. So soll es sein.
    Wer braucht heutzutage noch Gitarren-Keyboard Duelle und son SchnickSchnack, wir leben nicht mehr in den 80’s und das Rumgepose muss mal ein Ende haben, verdammt noch mal. Dieses Album groovt wie die Hölle, ist eingängig und brutal zu gleich. Der Perfekte Hybrid aus Melodie, Härte, Groove, Hooks und Individualität. Die vollen 10 Punkte müssen hier herhalten. Absolut geniale Scheibe.

    10/10