Conan's First Date - Effigies

Review

Das erste Date von Conan scheint offenbar etwas eigenartig verlaufen zu sein, denn die Band, die sich nach jenem historischen Ereignis benannte, zeigt sich verdammt mies drauf. Mehr noch, das aus dem mittelungarischen Szentendre stammende Quartett wirkt regelrecht angepisst und offeriert auf seinem Debüt eine durchwegs brachial intonierte, mächtige Melange aus Thrash in unterschiedlichen Variationen und Death Metal der alten Schule mit einer satten Portion Death’N’Roll.

Sicher nicht die ideale Hintergrundbeschallung für ein Date schlechthin, allerdings ungemein wirkungsvoll, da vor allem das Riffing von Marton Bencze und Erik Vandor – die auch den Gesang verantwortlich sind – sehr intensiv aus den Boxen geballert kommt. Insgesamt neun Songs haben die Burschen aufgenommen, wobei man hier jedoch hinzufügen muss, dass es sich bei „Effigies“ an sich um eine Art „Doppel-EP“ handelt. Zwar sind nur die ersten vier Tracks brandneu und stellen die eigentliche „Effigies“-Scheibe dar, doch dafür ballern uns die Magyaren dankenswerterweise auch noch ihre fünf Songs umfassende „The Werwolf Rising“-EP aus dem Vorjahr um die Ohren.

Speziell der Titeltrack jener EP hat es ordentlich in sich und wurde deshalb auch als Video veröffentlicht. Darüber hinaus sollte die Nummer auch für tobende Häuser sorgen, wenn CONAN’S FIRST DATE erneut die Bretter entern, was sie in ihrer an sich noch recht kurzen Existenz schon mehrfach getan haben.

Neben unzähligen Gigs in der Heimat, wo sie zusammen mit CADAVERES oder WATCH MY DYING aufgetreten sind, schafften es CONAN’S FIRST DATE sogar schon über die Landesgrenzen hinaus. Zusammen mit WATCH MY DYING zogen die Burschen durch Clubs in Serbien, der Slowakei und Österreich, um dort ebenso livehaftig und nachhaltig in Erscheinung zu treten.

Der zumeist recht räudig anmutende Stilmix kommt aber nicht nur auf den Bühnen zur Geltung, sondern sehr wohl auch auf Konserve, zumal es den Jungs scheinbar fern liegt, das melodische Element völlig zu vernachlässigen. Abgerundet wird dieses kurzweilige Album von einer Coverversion eines Disco(?)-Hits mit dem Titel „Million Miles From Home“. Dieser stammt von einer deutschen Formation namens DUNE und stellt unter Beweis, dass CONAN’S FIRST DATE bei aller Heftigkeit und Brachialität mit der sie zumeist an den Start gehen, sehr wohl auch „abartig“ und gefühlvoll aufspielen können.

Ein überaus gelungenes Album also, das uns hier aus Ungarn zu Gehör gebracht wird und für mich einmal mehr der Beweis, dass die dortige Szene überaus lebendig ist und international wesentlich mehr Respekt verdient hätte.

10.08.2010

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