Dark Design - Prey For The Future

Review

Eigentlich dachte ich, bei „Prey For The Future“ würde es sich um eine neues Album der schwedischen Formation dieses Namens handeln. Ein Irrtum, jene DARK DESIGN von denen hier die Rede ist, stammen aus Raleigh, North Carolina und legen mit diesem Silberling ihr Debüt vor.

Das erst seit knapp fünf Jahren bestehende Unternehmen (das sich den Brüdern Matt (Bass) und Robbie Mercer (Drums), den beiden Gitarristen Ray Lewis und Mike Joyner sowie Sänger Andrew Bertrand zusammensetzt) liefert jedoch ein überraschend reifes Werk ab, das schnell zeigt, dass die Jungs allesamt keine „Greenhorns“ mehr sein dürften, auch wenn man bisher weder von der Band, noch von den Musiker selbst hierzulande etwas mitbekommen haben dürfte.

Die Plattenfirma, wie auch die Formation selbst bezeichnen die Musik als „Technical Power /Thrash Metal“ und übertreibt damit keineswegs, denn der technische Aspekt ist in jeder Nummer bemerkbar. Allerdings haben die Burschen weder damit übertrieben, sondern diesen „nur“ als Teil eines mächtig bretternden Gesamtklangbildes anzubieten, das auch noch reichlich Hooks, aber auch die Rohheit von deutlich einfacher gestrickten Kompositionen intus hat.

Das Album strotzt nur so vor Abwechslungsreichtum und lässt in manchen heftigen Passagen mitunter durchaus an Bands wie TOXIK, NEVERMORE (das Riffing in „Meditations“ beispielsweise hätte wohl auch aus der Feder von Jeff Loomis stammen können), oder auch MEGADETH denken. Diese ergeben mit den geradlinigeren Teilen, die mitunter an die früheren RAGE erinnern ein stimmiges Bild, das zudem den Nacken permanent in Alarmbereitschaft versetzt.

Die deutsche Szene-Ikone kommt mir zwar vor allem deshalb in den Sinn, weil Andrew in manchen Momenten an den jungen Peavy erinnert, aber auch weil beispielsweise in „No Death“ die Melodik an deren Frühwerk denken lässt und die Chose immerzu ähnlich ausgewogen wie bei RAGE rüberkommt. Als überaus gelungen kann man auch die zum Abschluss präsentierte mutige Cover-Version des KANSAS-Klassikers „Dust In The Wind“ bezeichnen. Zwar haben die Burschen die Nummer auf eine ungemein ruppige Art intoniert, es dabei aber dennoch geschafft diese nicht zu verunglimpfen, sondern sich mit Raffinesse an die Sache herangetastet. Bravo!

„Prey For The Future“ ist also ein echtes Tech/Power/Thrash-Schnittchen geworden, in dem bei aller Heftigkeit eine geschmeidige Hookline immerzu mit aus den Boxen geballert kommt. Gelungener Szene-Einstand!

08.09.2013

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