Death In Fiction - Rotting Society

Review

Mit DEATH IN FICTION schickt sich eine weitere Melodic-Death-Metal-Band an, die Bühnen dieser Welt zu erobern. Die Augsburger versprechen mit „Rotting Society“ ein kompromissloses Debüt, das Melodic Death Metal auf ein neues, brutaleres Level heben soll. Wir fragen uns spontan: Ist das dann nicht einfach nur noch Death Metal? Thematisch geht es um die selbstzerstörerische Natur unserer modernen Gesellschaft – ein stets aktuelles Thema. Schauen wir, ob der Soundtrack dazu passt.

DEATH IN FICTION sind näher am puristischen Melo-Death-Weg

Tatsächlich ist der musikalische Ansatz von DEATH IN FICTION nicht neu: Durch puristische Instrumentierung, den Verzicht auf Klargesang und AT-THE-GATES-ähnliche Härte klingt „Rotting Society“ wie ein 90er-Album im zeitgemäßen Soundgewand. Zumindest auf den ersten Blick, denn die Band scheut sich nicht, Elemente aus dem Deathcore einzubinden – fiese Breakdowns und animalische Squeals inklusive. Diese setzen sie gezielt ein, sodass die Musik weiterhin näher an Göteborg als an SUICIDE SILENCE bleibt.

Für Genreverhältnisse geht es auf „Rotting Society“ recht brutal zu. Das Oberthema ist düster, die Musik geprägt von klagenden Leadgitarren und massiven Blastbeats. Die Screams von Frontmann Tobias Baab lassen kaum Raum für Hoffnung. Dennoch bleibt insbesondere im Riffing der melodische Anteil hoch, sodass wir unsere Eingangsfrage zum Genre verneinen müssen. Auch driftet die Platte nie zu stark in modernere Subgenres ab.

Wir bekommen feine, teils doppelt geführte Soli, die sich ins Ohr schneiden. Abwechslung bieten DEATH IN FICTION durch pointierte Tempowechsel und Songstrukturen. Sie holzen nicht jeden Song nach Schema F herunter, sondern bemühen sich um eigenständige Stücke.

„Rotting Society“ ist ein gelungener Einstand

Mit „Rotting Society“ haben DEATH IN FICTION ein über weite Strecken starkes, sauber produziertes Debüt abgeliefert, das sich Fans melodischer Hartwurst bedenkenlos anhören können. Bleibt nur die Frage, ob sie es live genug supporten können, um ihre Bekanntheit zu steigern. Das Können dafür ist allemal vorhanden.

11.11.2025

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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