Deine Lakaien - White Lies

Review

Nach Alexander Veljanovs zweitem Soloalbum „The sweet life“ und Ernst Horns Mittelalter-Projekt Helium Vola ist fast turnusgemäß drei Jahre nach dem letzten Album Zeit für das inzwischen sechste Studioalbum der Lakaien. Dieses hört auf den Namen „White lies“ und ist wieder ein kleines Meisterwerk geworden, das auf der einen Seite wieder typisch nach Deine Lakaien klingt, gleichzeitig aber auch mit keinem der Vorgängeralben zu vergleichen ist. So ist „White lies“ vor allem im Vergleich zu seinem Vorgänger „Kasmodiah“ ein eher ruhiges und melancholiches Album. Schon der Opener „Wunderbar“ lässt den Hörer sofort in die Welt der Lakaien abtauchen und zeigt schon hier mit seinen Streichern und seinem überwiegend akustischen Gewand, dass das neue Album weitaus weniger elektronisch ausgefallen ist als „Kasmodiah“. Tanzflächentaugliche Songs sind eher die Ausnahme und einzig „Stupid“ und „Hands white“ schlagen in diese Richtung, klingen dabei jedoch weitaus experimenteller als die beiden letzten Lakaien-Clubhits „Return“ und „Into my arms“. Die restlichen Songs zeichnen sich durch eine ruhige, stellenweise fast schon meditative Stimmung aus, die getragen wird durch die charismatische Stimme Alexander Veljanovs und die wunderschönen Melodien („Where you are“, „Prayer“, „Silence in your eyes“). Gleichzeitig überrascht Soundtüftler Ernst Horn immer wieder mit faszinierenden Klangbildern, wie beispielsweise den orientalischen Klängen bei dem bereits als Single ausgekoppelten „Generators“ oder dem überragenden „Kiss“, das sich zu einem hypnotischen „Folksong“ entwickelt. Somit ist „White lies“ wieder ein rundum gelungenes Werk aus dem Hause Veljanov & Horn, mit dem Deine Lakaien nahtlos an die Erfolge ihrer letzten Alben anknüpfen werden.

06.01.2002
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