Deranged - Plainfield Cemetery

Review

Hört man die Worte „Schweden“ und „Death Metal“ assoziiert man damit sofort melodisches Todesblei Göteborger Prägung. Wer jedoch das schwedische Trio DERANGED kennt, der weiß, dass diese zwar Death Metal spielen, selbiger aber überhaupt nicht mit IN FLAMES, AT THE GATES und Konsorten vergleichbar ist. Nein, bei ihrem neuen Studioalbum „Plainfield Cemetery“ handelt es sich einmal mehr um ein fieses Grindmassaker auf gutem Niveau. Hier wird gnadenlos Geschwindigkeit gebolzt, wobei es DERANGED aber mittlerweile gelernt haben, im Gegensatz zu früher häufiger den ein oder anderen langsamen Part mit einzubauen. Dies wirkt sich durchaus positiv auf das Songmaterial aus, da es den Stücken erstens mehr Intensität verleiht („Suffering, The Sweet Suffering“ ist einer der bösesten Schädelspalter, die ich in letzter Zeit gehört habe), sie zweitens um ein Vielfaches abgehtauglicher macht und sie drittens merklich auflockert. Wird einfach nur stur gemetzelt wie im Opener „Beaten, Raped, And Fuckin Left To Die“ oder in „Stab And Hack“ (innovative Songtitel, oder?) driftet das Ganze recht schnell in Richtung langweilige Monotonie ab. Auf „Plainfield Cemetery“ stellen diese beiden Stücke aber zum Glück die Ausnahme dar, weswegen kein Fan von dieser „Blick geradeaus richten, den Feind anvisieren und dann überlegt auf ihn einknüppeln“-Platte enttäuscht sein dürfte. Ob DERANGED mit ihrer anno 2002 vielleicht einen Tick amerikanisch-technischeren Ausrichtung aber auch neue Fanscharen mobilisieren können, bleibt abzuwarten. Empfehlenswert sind diese knapp 40 Minuten Riffgehacke samt schön brutalem Gegrunze, gebettet in guten Berno-Studio-Sound, auf jeden Fall, zumal es mit „The Deviant Dead“ noch ein herrlich fieses Riffgewitter als Rausschmeißer gibt.

04.11.2002
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