Devil Lee Rot - At Hell's Deep

Review

Wenn auf einer Platte hinten das Logo von Iron Fist Productions prangt, kann sich jeder, der sich auch im Jahre 2005 noch anno 1985 wähnt, sicher sein, eine Vollbedienung für seinen nostalgischen Musikgeschmack zu bekommen. So auch im Falle DEVIL LEE ROT (nicht verwandt oder verschwägert mit David Lee Roth!), die dieser Tage ihr Drittwerk „At Hell’s Deep durch die Zeitmaschine jagen.
Bedient wird dabei eigentlich jeder 80er Freak. Sowohl die NWoBHM-Fraktion kommt dank diverser MAIDEN-lastiger Twin Guitar-Attacken auf ihre Kosten, als auch die Thrash-Kuttenträger, deren bestes Kleidungsstück übersät ist mit Patches von Bands wie DESTRUCTION und Konsorten. Noch dazu können DEVIL LEE ROT, die nach dem Pseudonym ihres Frontmannes benannt sind, durch einen latenten, ganz ursprünglichen Black Metal-Touch, der hauptsächlich durch die kratzbürstige Stimme des auch bei PAGAN RITES aktiven Sängers transportiert wird, bestechen, was diese Scheibe zusätzlich für Fans von DESASTER interessant machen dürfte.
Irgendwie erinnern mich diese elf Tracks ständig an „Carving A Crimson Career“, das völlig unterbewertete, leider bisher einzige Lebenszeichen BRIMSTONEs, das 1999 auf Nuclear Blast erschienen ist. Weiß einer, ob es diese Band heute eigentlich noch gibt?
Anyway, das räudige Riffing samt passender Produktion, die herrlich einfältig-naiven und deswegen unheimlich frischen und schweinecoolen Melodien, die leichten Anflüge einer düster-balladesken Atmosphäre („Devil Lust“), der stets greifbare Spirit (man lese nur den kultigen Backcoveraufdruck „Old mighty metal spirits never die! We hail them, we adore them! Join us, join the metal union!“) und eine daraus resultierende Mitgröhlhymne der Marke „Metal Avengers“ machen diese Scheibe zu einem Fest für alle „echten“ Metaller.
Einzig das zu 90% vorherrschende Midtempo und der sehr abwechslungslose Gesang des namensgebenden Bandleaders trüben den Gesamteindruck dieser Verbeugung vor der Alten Schule merklich, da man „At Hell’s Deep“ auf diese Weise eine gewisse Monotonie nicht absprechen kann. Komischerweise wird einem trotzdem nicht langweilig. Außer vielleicht, wenn man von allen in diesem Review genannten Bands noch nie etwas gehört hat, zu Hause 1999 der 2000 in den letzten zwei Jahren erschienenen MetalCore-Platten im Schrank stehen hat und denkt, Cronos sei der Spitzname des schon lange ausgestorbenen Königs der Dinosaurier, des T-Rex, gewesen.

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05.10.2005

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