
FINAL FORTUNE sind eine Heavy-Metal-Band aus Koblenz, die mit „Resurrected“ ihr Debütalbum vorlegen. Bereits 2017 erschien die EP „Power Of The Lightning“ – bis dahin der einzige Release der Band. Sie tourten schon im Vorprogramm von ANVIL, DIAMOND HEAD, PESTILENCE, GRAVE DIGGER und weiteren Größen. „Resurrected“ entstand vollständig in Eigenregie und markiert die Wiederbelebung einer Truppe, die manche bereits abgeschrieben hatten. Ziel war ein Retrosound, der an die 80er-Jahre erinnert.
FINAL FORTUNE schwimmen auf der Retrowelle
Die Produktion von „Resurrected“ musste einige Hürden überwinden: Für ein professionelles Studio fehlte das Budget, sodass FINAL FORTUNE mit Produzent Daniel Hetzel zusammenarbeiteten, der hier seine erste Veröffentlichung betreut. Das Schlagzeug entstand im Proberaum, die Gitarren zuhause und Bass sowie Gesang in Hetzels Heimstudio. Der Albumtitel verweist auf diverse Besetzungswechsel, die die Band fast zum Stillstand gebracht hätten.
Musikalisch bewegen sich FINAL FORTUNE im straighten 80s-Heavy-Metal, inspiriert von JUDAS PRIEST, den SCORPIONS, ACCEPT und ANVIL. Sänger John Wilde hat eine eigenwillige Stimme zwischen Proto-Thrash-Anleihen und Ozzy Osbourne. Das ist ungewöhnlich, aber eigenständig. Die meist im Mid-Tempo gehaltenen Stücke klingen tatsächlich so, als seien sie vor 40 Jahren aufgenommen worden.
Da liegt der Knackpunkt von „Resurrected“: 1985 wäre die Platte wohl hervorragend angekommen, heute reiht sie sich handwerklich solide, aber ohne große Alleinstellungsmerkmale in viele ähnliche Veröffentlichungen ein. Warum also „Resurrected“ auflegen, wenn „Metal On Metal“ im Regal steht? Dennoch verbirgt sich hinter dem Etikett „Retro“ keine Laienarbeit – der Sound ist bewusst kernig gehalten.
„Resurrected“ ist etwas für Zeitreisende
Hörerinnen und Hörer der Generation 40+ können mit „Resurrected“ eine kleine Zeitreise antreten, wenn die alten Klassiker überhört sind. Live dürfte das Material gut in einen traditionellen Metal-Abend passen. FINAL FORTUNE ist zu wünschen, dass sie mit diesem Album genügend Gigs bekommen, um den nächsten Schritt auf der Karriereleiter zu machen.

Jannik Kleemann































Kommentare
Sag Deine Meinung!