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Final Prayer - I Am Not Afraid

Review

Ich muss ja zugeben, dass die letzten Outputs der Berliner Originale FINAL PRAYER nicht gerade überwältigend waren. Während man mit dem Hochhalten der Kreuzberger-Prolo-Attitüde beschäftigt war, dümpelte die Musik eher im Mittelfeld der metallischen Hardcore-Acts. Mit dem Einlegen der neuen Scheibe „I Am not Afraid“ scheint sich das Blatt aber ganz klar zu wenden, denn schon die ersten Töne des Openers brennen sich im Ohr ein. „I am, you are, we are [..]“ shoutet einem die Gang ganze sieben mal entgegen, bevor der Sturm losbricht: Walzende Hardcore-Riffs der Marke HATEBREED treffen auf den angepissten Fronter, der sich merklich in Richtung kraftvoll entwickelt hat. Das klingt erstmal nach Standardkost, was die Klasse der Tracks dann aber ausmacht, sind die wirklich starken Hooklines, die sich Titel für Titel ins Gehör setzen und erstaunlich viel Abwechslung bieten.

Mit „Reinventing Revolution“ gibt es einen klassischen Brecher ohne Gnade, während sich Shouter Stephan in „The Only Thing“ auch mal zur gesungenen Melodie hinreißen lässt, was mit seiner rauen Stimme sehr an den letzten JASTA-Output erinnert. Dann die große Überraschung, ein cleaner Refrain und ein Rock´n´Roll-Solo in „Nonbeliever“? Oh ja, und das klingt verdammt gut. Überhaupt ist man nicht abgeneigt, auch mal den Blick über den sehr begrenzten Hardcore-Tellerrand zu wagen, ob metallisch wie „Mind Eraser“ oder mit stramm angezogener Geschwindigkeit, wie in „Growing Colder“, Langeweile kommt hier nicht auf. Damit aber auch wirklich niemand vergisst wo die fünf Jungs herkommen und was das bedeutet, gibt es mit „All Of Us“ einen klassischen Unity-Track, der ganz klar auf Live-Shows abzielt, und „Heimathafen Kreuzberg“ lässt mit deutschem Text und nur einer Minute Spielzeit keinen Zweifel mehr daran, dass man die Hauptstadt liebt.

Nach einer halben Stunde Spielzeit gibt es dann noch einen kräftigen Arschtritt zum Abschied, denn das starke „Nothing“ geht einem einfach nicht mehr aus dem Kopf. Mit „I Am Not Afraid“ ist es den Jungs also definitiv gelungen, sich an die Speerpitze der deutschen Hardcore-Szene zu setzen, denn die zehn Songs bieten durchweg starke Kost aus altbekannten Mitteln und vielen neuen Ideen. Und wer mit einem Augenzwinkern darüber hinweg sieht, dass die Heimatliebe und das prollige Hardcore-Gehabe eben nicht nur in New York oder Boston zu Hause sind, wird seinen Spaß an der Scheibe haben. Für Fans ein Muss. Für Interessierte heißt es definitiv reinhören!

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19.05.2012

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