Frankenbok - The Last Ditch Redemption

Review

Konzeptalben waren schon immer die ein klein wenig anderen Alben. Von Frank Sinatra, über PINK FLOYD, bis hin zu BLIND GUARDIAN – sie alle haben es bereits getan. Dass nicht immer „geistige Mauern“ oder das Silmarillion thematisiert werden müssen, zeigen die fünf
Australier von FRANKENBOK.

Das Konzept von „The Last Ditch Redemption“ ist dabei denkbar weniger komplex. Vier Songs, ummantelt von fünf akustischen Einsprengseln, zeigen einen Mörder, der geschnappt wird und während seiner Haftstrafe zu der Einsicht kommt, dass es falsch war, Unrecht zu tun. Die Umsetzung findet sich irgendwo zwischen Metalcore und modernem Thrash wieder, ohne sich damit jedoch besonders aus der Masse hervorzuheben.

Hineingehoben oder vielmehr begraben wird dafür zu Beginn die Leiche. Ob diese dafür auseinander gesägt werden musste, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben. Sicher ist auf jeden Fall, dass eine Kettensäge wichtiges Element des ersten Songs „DIG“ ist, der auch gleich nach vorne prescht und Lust auf mehr macht. Hier kommen die Thrash-Einflüsse besonders stark zur Geltung. Scheinbar hatte unser Mörder (von der Band selbst übrigens als bad motherfucker beschrieben) höllischen Spaß beim Bearbeiten seines Opfers. Noch sehr viel mehr Spaß macht es allerdings „This Monster My Son“ zu hören, handelt es sich dabei doch um einen Brief der Mutter an ihren mörderischen Sohn, der mittlerweile festgenommen wurde. „I thought you were the sweetest thing of all… then you deformed… this monster my blood“. Bei einer solchen Mutter braucht man wahrlich keine Feinde mehr. Musikalisch gesehen bietet der Song – bis auf die fast schon komischen Chöre, in denen der Sohn verabschiedet wird, modernen Metal, der im Refrain durch klare Gesangslinien untermalt wird. Waren bereits im ersten Song Anleihen zu erkennen, werden hier die Einflüsse von MACHINE HEAD und Konsorten immer deutlicher.

Mit der Zuwendung zum Guten des Gefangenen nimmt leider auch die Aggressivität in der Musik ab. Die letzten beiden eher im Mid-Tempo gehaltenen Lieder sind ohne Frage heavy, allerdings zünden sie auch nicht mehr so, wie es die beiden vorigen getan haben. „The Other Side Of Hell“ besticht noch durch fette Basslines, „The Last Ditch Redemption“ durch einen mitsingbaren Chorus, um dann schließlich das Album mit einer Mischung aus Vogelzwitschern, Meeresrauschen und bestialischem Geschrei ausklingen zu lassen.

FRANKENBOK haben hier eine Rockoper geschaffen, die zweifellos ungewöhnlich ist, musikalisch jedoch auch nicht viel Neues bietet. Die akustischen Einsprengsel hätte Wes Craven nicht besser machen können, allerdings gehen sie einem nach mehrmaligen Hören eher auf die Nerven, als dass sie Gruselstimmung erzeugen. Vielleicht wäre es besser gewesen ein bis zwei Songs mehr und dafür ein Interludium weniger aufzunehmen. So bleibt ein positiver Eindruck, ohne jedoch in Versuchung zu kommen zur Repeat-Taste zu greifen.

19.07.2008

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