Gorefest - Rise To Ruin

Review

Keulenschlag Nummer 7 der niederländischen Tulpenschlächter GOREFEST, und was für einer! So schnell haben die Burschen ja schon seit Ewigkeiten nicht mehr geholzt. Und trotzdem ist „Rise To Ruin“ höchst abwechslungsreich und auf gewisse Weise sogar ein wenig experimentell, gleichzeitig aber auch herrlich oldschool. Widerspruch? Nein, im Falle von „Rise To Ruin“ nicht!

Los geht es mit dem blastenden Nackenbrecher „Revolt“, welcher einfach nur die pure, nackte Aggression ist, ohne jedoch auf die ausgefeilten Leads und Soli zu verzichten. Nach dem heftigen Anfang wird die Geschwindigkeit variiert, womit für Spannung gesorgt wird. Das nenne ich mal einen geglückten Einstieg! Gefolgt wird dieser von der Death-Metal-Walze in Form des Titelsongs „Rise To Ruin“, welcher diesen typischen GOREFEST Mörder-Groove hat. Double-Bass, massive Riffs, das röhrende Organ von Jan-Chris, sich steigerndes Tempo bis hin zu Blasts, geschickte Breaks, mehr benötigt es nicht zu einem fetten Todesbleifeger! „The War On Stupidity“ beginnt getragen und melodisch, um sich dann in einem Wutausbruch zu entladen. Und wieder blastet er, der gute Ed Warby, zeigt aber auch ansonsten schön facettenreiches Schlagzeugspiel. Sägende Riffs, melodische Leads, abwechslungsreicher Songaufbau, was will man eigentlich mehr?

Richtig, mehr Songs! „A Question Of Terror“ ist Midtempo Headbanger-Groove vom Feinsten mit etwas abgefahrenem Noise und klassischem Power-Metal-Solo in der Mitte! Weiter geht es mit dem vielleicht etwas zähen, langatmigen „Babylon’s Whores“, welches durch viele verschiedene Wendungen besticht. Das brutale, kompromisslose „Speak When Spoken To“ befriedigt dann wieder das Verlangen, alles kurz und klein zu schlagen, der pure Hass! „A Grim Charade“ zeigt danach wieder die sehr musikalische, verspielte Seite von GOREFEST, während bei „Murder Brigade“ wieder der Knüppel regiert. Einen würdigen Abschluss findet das Album in „The End Of It All“, in welchem das bekannte „Autobahn“-Riff zitiert wird.

GOREFEST sind sich selbst treu geblieben, zelebrieren ihren ureigenen Stil des Death Metals, allerdings eben oftmals mit für ihre Verhältnisse recht hohem Tempo. Hingucker bzw. besser gesagt Hinhörer sind wieder einmal die tollen, ausgefallenen Leads und Soli, das facettenreiche, präzise Schlagzeugspiel sowie die röhrenden Growls von Jan-Chris. Unterstützt wird dieser auf hohem Qualitätsniveau angesiedelte Keulenschlag von einer transparenten, äußerst druckvollen und trockenen Produktion mit ordentlichem Bums!

So reiht sich nun also das kontrastreiche, „Rise To Ruin“ in die Klassiker der eigenen Historie ein und sollte eigentlich jeden Fan der Band überzeugen. Daumen nach oben!

26.07.2007

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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