Gorgoroth - Ad Majorem Sathanas Gloriam

Review

Zugegeben, bisher konnte ich mit GORGOROTH absolut nichts anfangen. Selbst mit dem allseits gelobten „Destroyer“ werde ich nur bedingt warm. Zu unausgewogen und schlicht gingen mir die Schwarzmeier zu Werke, als dass ich mich für ihre Musik begeistern konnte. Leidenschaftsloses Geknüppel ohne Sinn und Verstand war das für mich.
Nicht so ihr aktuelles Album „Ad Majorem Sathanas Gloriam“, welches mir GORGOROTH von einer etwas anderen Seite zeigt. Diese Band kann tatsächlich Musik mit Feeling veranstalten; lebendigen Black Metal.

Ich will nicht soweit gehen und behaupten, dass GORGOROTH ein Meisterwerk geschaffen haben, aber mit „Ad Majorem Sathanas Gloriam“ legen sie ein starkes Album vor, das mich vom ersten Ton an überzeugt hat.

Düster und besessen versprühen sie eine dunkle und niederträchtige Atmosphäre, die ich so noch auf keinem anderen Album von ihnen gehört habe. Kleine aber feine Melodien werden eingestreut um eine absolut negative Grundstimmung zu erzeugen, die im Übrigen nicht nur auf dem üblichen Drum-Gehämmer basiert. Vielseitig und wohldosiert schreiten GORGOROTH allgemein zur Tat und Sessiondrummer Frost (SATYRICON, 1349) setzt unterschiedliche Geschwindigkeiten geschickt ein, um Steigerungen und Dynamiken zu erschaffen. Zwar holzen sie sich immer noch gerne durchs Uptempo, beweisen aber nicht selten ein feines Händchen für stil- und sinnvolle Geschwindigkeitsabsenkungen an den richtigen Stellen. In Kombination mit dem morbide wirkenden, leicht zurückhaltenden Gekeife von Sänger Gaahl, wirken die Stücke wie der Soundtrack zu einer anderen, finsteren Dimension, die nur darauf wartet, den Hörer verschlingen zu dürfen.

Auch der recht gute Sound lässt das Album ein wenig aus der bisherigen Discography GORGOROTHs herausstechen, denn selten klang eine Veröffentlichung der Norweger so passend. Etwas Hall, gut verständliche Instrumente und ein recht kräftiger Grundklang bieten eine nahezu perfekte Basis für die schwarzen Songs.

Jeder, der bisher nichts mit dieser Band anfangen konnte, sollte „Ad Majorem Sathanas Gloriam“ eine Chance geben. Für mich jedenfalls ist es das erste Album GORGOROTHs, das mir richtig gut gefällt. Sicher wird es auch hier wieder Meckerheinis geben, die auf dem (zugegeben etwas dämlichen) Image der Truppe herumreiten oder auch am Silberling etwas auszusetzen haben, aber zum Glück sind Geschmäcker verschieden. Jeder sollte sich selbst ein Bild von „Ad Majorem Sathanas Gloriam“ machen und sich im besten Falle davon überzeugen lassen, dass GORGOROTH hier ihr bisher reifstes Werk vollbracht haben.

08.07.2007
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