Hatebreed - Weight Of The False Self

Review

HATEBREED sind so etwas wie die AC/DC des extremen Sektor. Das gilt spätestens seit dem zweiten Album „Perseverance“ aus dem Jahr 2002. Danach hat sich die Band höchstens in Nuancen weiterentwickelt. Will man es böse ausdrücken, nennt man das einfallslos. Sieht man es positiv, wäre Beständigkeit wohl das richtige Wort. Die legen HATEBREED auch auf „Weight Of The False Self“ an den Tag.

HATEBREED bleiben HATEBREED

Musikalisch bedeutet das weiterhin einen Mix aus SLAYER-Gedächtnisriffs und alles zermalmenden Breakdowns. Ob das Ergebnis nun Metal, Hardcore oder Metalcore ist, fragt anno 2020 hoffentlich niemand mehr. HATEBREED klingen schlicht unverkennbar nach sich selbst.

Das liegt freilich daran, dass Frontbollo Jamey Jasta seine charismatischen Aggro-Shouts immer noch mit der gewohnten Inbrunst herausbrüllt. Ein Song wie das eröffnende „Instinctive (Slaughterlust)“ geht so gut ins Ohr, da reckt schon beim ersten Durchgang die Faust gen Himmel.

Eine dieser erwähnten Nuancen der Weiterentwicklung offenbart sich derweil in „Cling To Life“. Das melodische Gitarrenriff im Refrain sorgt gemeinsam mit leichten Chören im Hintergrund für wahrliche Epik. Das Solo erinnert fast schon an die Zeiten der New Wave Of British Heavy Metal.

„Weight Of The False Self“ glänzt nicht in allen Momenten

Doch solche Momente bleiben auf „Weight Of The False Self“ Ausnahmen. Die meiste Zeit über bieten HATEBREED genau das, was Fans von ihnen erwarten dürften. Auch textlich hat sich in den vergangenen Jahren wenig getan. In „Set It Right (Start With Yourself)“ propagiert Jasta, dass alle, die etwas an der Welt verändern wollen, bei sich selbst starten müssen. Der Titelsong wiederum betont, wie wichtig es ist, sich von der Gesellschaft abzugrenzen.

Zu neuen Erkenntnissen kommen HATEBREED auf ihrer achten regulären Studioplatte also wahrlich nicht. Zeilen wie „If you wanna make a difference in the world it means/ you have to be different from the world you see“ wirken heutzutage sogar ein wenig plump. Aber hey, für Subtilität waren die US-Amerikaner eben noch nie bekannt. Und wer sich daran nicht stört, wird auch an „Weight Of The False Self“ seine Freude haben.

19.11.2020

"Irgendeiner wartet immer."

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