Havok - Time Is Up

Review

Diese Burschen aus Denver, Colorado sind nicht nur an ihren Instrumenten ungemein fix, sondern offenbar auch beim Schreiben neuer Songs. Zwischen ihrem ersten Langeisen „Burn“ und ihrem brandaktuellen Dreher sind nämlich gerade einmal knapp mehr als anderthalb Jahre vergangen, in denen HAVOK obendrein auch auf den Bühnen ihrer Heimat recht häufig zu sehen waren.

Mehr als nur respektabel also das Werk und Wirken dieser Truppe, der man zudem attestieren muss, sich im Vergleich zu ihrem Erstling merklich verbessert zu präsentieren. Der Vierer hat sich stilistisch jedoch keinen Millimeter vom eingeschlagenen Weg entfernt und kredenzt noch immer herzhaft intonierten und von mächtiger Spielfreude geprägten Thrash Metal mit Referenzen an die „alte Garde“, weiß diesen aber – wohl nicht zuletzt durch die in der Zwischenzeit erlangte Routine – nunmehr wesentlich druckvoller und intensiver als zuvor umzusetzen.

Getragen von Riffs, die allesamt klar machen, dass man im Lager der Band Heroen aus der Heimat (Gary Holt), aber auch aus Übersee (Mille) huldigt, ballert das Quartett eine sattes Programm, das jeden Thrasher sofort zu erfreuen versteht. Mitunter gehen es die Burschen in bester TESTAMENT-Manier an, was nicht zuletzt an David Sanchez liegt, der – zumindest was die Stimme betrifft – phasenweise glatt als Nachwuchs von Chuck Billy durchgehen könnte.

Der Knabe erweist sich aber nicht nur als begnadeter Shouter, auch das Gitarrenspiel, für welches David zusammen mit Reece Scruggs verantwortlich zeichnet, lässt kaum Wünsche offen. Mehr noch, man merkt dem Duo an, dass es nicht nur überaus ambitioniert loslegt, sondern auch das nötige Talent für derlei kraftstrotzende Sounds besitzt. Anders kann man es wohl kaum erklären, dass mitunter gar Gedanken an die riff-technisch göttlichen MEGADETH aufkommen, wie beispielsweise in „Out Of My Way“, das wir wohl nur zu gerne auch von Dave Mustaine und seiner Truppe genommen hätten.

Abschließend bleibt nur noch zu hoffen, dass es diesen Burschen in Bälde auch gelingen kann ihre, von James Murphy glasklar, transparent und ungemein druckvoll produzierten Songs endlich auch in unseren Breiten auf den Bühnen präsentieren zu dürfen. Und sollten HAVOK tatsächlich den Sprung nach Europa schaffen, gibt es keine Ausrede, sich von diesem „Denver-Clan“ keine amtliche Breitseite verpassen zu lassen!

14.03.2011
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