Homicide Hagridden - Dead Black Sun

Review

Straighter Thrash Metal? Cool! Tom Araya? Cooler! SLAYER? Am Coolsten! Eigentlich sind somit die Voraussetzungen für HOMICIDE HAGRIDDEN perfekt…
…wären da nicht diverse Hindernisse:
1.) sollte diese Scheibe bereits 2002 auf dem japanischen Label Eclipse Rec. erscheinen. Dumm nur, wenn man trotz bereits achtjährigen Bestehens immer noch auf dubiose Gestalten reinfällt, ihnen das Mastertape schickt, aber für sich selbst keines zurückhält.
2.) sollte eine Produktion nicht so leise ausfallen, daß man die Lautstärke der heimischen Anlage immens hochregeln muß, nur um danach bei der nächsten CD wegen eines ohrenbetäubenden Donnerschlags und völlig übersteuernden Boxen an einem Herzinfarkt samt geplatztem Trommelfell mit der Gewißheit zu sterben, vergessen zu haben, die Regler wieder in die ursprüngliche Position zu bringen.
3.) Wo wir gerade bei der Produktion sind: Auf diese Blechtrommel wären Lars Ulrich und Günter Grass gleichermaßen Stolz gewesen.
4.) SLAYER als Haupteinfluß ist keine schlechte Idee. Nur sollte man sich tunlichst nicht die Post-„Seasons In The Abyss“-Phase als hauptsächlichen Ideengeber heraussuchen und im Quervergleich trotz erhöhter Death Metal-Lastigkeit immer noch scheitern.
5.) Tom Araya hat eine markante Stimme. Das zweifelt niemand an. Allerdings wird es verheerend, wenn man klingen will wie er, sich statt dessen aber anhört wie sein kleiner, direkt nach der Geburt weggesperrter Bruder, der seit seinem ersten Lebensjahr Ecstasy zum Frühstück, LSD zum Mittagessen und alle anderen Aufputschmittel zum Abendessen verabreicht bekommen hat Man wollte herausfinden, inwieweit sich Drogenkonsum negativ auf die Stimmbänder beim Versuch clean zu singen und zu brüllen auswirkt. Statt dessen hätte man ihm auch direkt einen Igel in den Arsch schieben können.
6.) Es ist schlichtweg unvorteilhaft, wenn meist recht solides Thrash-Riffgeballer vorherrscht, das aber auf einmal von völlig an den Haaren herbeigezogenen Experimenten wie schwülstigen Doomvorhängen unterbrochen wird. Man darf gerne Neues probieren. Nur sollte man auch konsequent sein und verunglückte Ideen wieder kicken.
Das hört sich jetzt alles sehr furchtbar an. Gaaaanz so schlimm ist „Dead Black Sun“ allerdings nicht, denn meist stürmt die italienische Gitarrenfront recht brauchbar voran. Leider jedoch nie ausreichend Wohlgefallen im Nacken verbreitend, sondern auf die Dauer trotz guter Fingerfertigkeiten mit 1000-fach gehörten Stereotypen langweilend, sodaß ich hier eine Empfehlung aussprechen könnte. Der einzige Ratschlag geht an die Band selbst: Beim nächsten Mal bitte alles besser machen.

08.09.2005

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