Irreverence - Upon These Ashes

Review

Das Italiens Metalszene nicht nur aus fragwürdigen Power-Metal-Truppen besteht, dürfte mittlerweile jeder mitbekommen haben. Aber auch wenn diese die aktuelle Speerspitze bilden, hat Italien dennoch einiges in Sachen ruppigerer Ausdrucksform zu bieten.

So etwa die Mailänder IRREVERENCE, die schon seit 1995 durch den Untergrund mörteln und sich dem heftigen, an den Death Metal angrenzenden Thrash Metal verschrieben haben.
Nach mittlerweile zwei Full-Length-Scheiben, einer EP und einer Best Of (man beachte die Anzahl der vorausgegangenen Veröffentlichungen) bei immer wechselnden Plattenfirmen, hat man sich nun mit den Österreichern Noise Head zusammengetan und bringt dieser Tage ein neues Album namens „Upon These Ashes“ unter Volk.

Schon zu Beginn wird klar, dass IRREVERENCE nicht angetreten sind, um Gefangene zu nehmen. Von der ersten Sekunde an wird geschrotet, dass es eine Freude ist. SLAYER lassen grüßen („Not Of Them“). Klar, wer auch sonst?! Schließlich gehört das „SLAYER-Zitat“ zum Basishandwerkszeug eines jeden Schreiberlings.
Lange halten sich die Italiener aber nicht damit auf, amerikanischen Vorbildern nachzueifern. Schnell geraten sie in den Sog des Grooves, bevor es wieder hart (und leider etwas monoton) auf die Fresse geht. Zum Glück haben die Jungs aber den Rettungsanker namens Melodie entdeckt. Allerdings wird dieser zu häufig nach Schema F geworfen. Und das sieht dann meistens so aus: Den Song drei Minuten lang durchprügeln und kurz vor Schluss gibt es dann einen (nicht immer zwingend zum Rest des Stückes passenden) Melodie- oder Groove-Part. Auffallend ist aber, dass diese „Abschlüsse“ meist die besten Ideen der ganzen Lieder beinhalten; sprich Hooks. Vielleicht sollte man ja einmal mehr in diese Richtung arbeiten…

Grundlegend ist das Material auf „Upon These Ashes“ nämlich nicht allzu schlecht. Es geht eben hart zur Sache (wobei sich in fünfzehn Jahren doch gewisse technische Fähigkeiten entwickelt haben). Nur vernachlässigt die Band die Eingängigkeit. Wo Gruppen wie DEFLESHED, in deren Härtegrade die Italiener sogar auch vereinzelt vordringen, mit Hits gesegnet waren („Under The Blade“), verfallen IRREVERENCE leider zu oft in etwas eintöniges Geprügel. Das Album neigt dazu, wie man so schön sagt, an einem vorbeizurauschen.
Zu diesem Eindruck trägt allerdings auch der kehlig heißere, sehr gleichförmige Gesang bei. Da hilft auch ein Gastbeitrag vom ollen Onkel Tom nicht weiter.

Was die Band jedoch vor dem Versinken im tiefen Mittelmaß bewahrt, ist ihr Wille, auch bei fast durchgängig hohem Tempo, Abwechslung ins Spiel zu bringen. Wie erwähnt groovt es gerne einmal, die Grenzen zum Death Metal werden überschritten und wenn es schnell und gleichzeitig getragen wird, klingt sogar etwas Black Metal an.
Wäre das Eingängigkeitsproblem nicht, hätte „Upon These Ashes“ vielleicht richtig gut werden können.

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04.08.2010

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