Kamelot - One Cold Winter's Night

Review

Nachdem KAMELOT die Zeit in der so ziemlich jede Band ne Liveplatte rausgehauen hat, erfolgreich mit „The Expedition“ quittiert haben, wird nach 6 Jahren und drei neuen Alben auch die erste Live DVD auf den Markt gebracht. Glücklicherweise waren die letzten drei Alben „Karma“, „Epica“ und „The Black Halo“ (aus denen „One Cold Winter’s Night“ ausschließlich besteht) aber auch qualitativ hochwertig und eigenständig genug, um eine neue Veröffentlichung zu rechtfertigen.

Um dann auch bei Liveauftritten etwas eigenständiger zu wirken, wurden jede Menge theatralische Elemente in die Show integriert. Dabei spielen vor allem Frauen eine Rolle, die mal minutenlang vor Spiegeln sitzen und sich die Haare kämmen, oder in schicken Gothic-Kleidern hin und her tappsen. Insgesamt ist es aber Geschmackssache, denn die Kamera hält teilweise schon ziemlich lang auf jene Nebenpersonen, anstatt die Musiker zu präsentieren. Ansonsten ist die Kameraführung aber vollkommen in Ordnung und verzichtet angenehmerweise auf verwirrende Wechsel und unsinnige Perspektiven.

So werden die Musiker auch ausreichend gewürdigt. Zwar würd ich jetzt keinen der Truppe als absoluten Ausnahmetechniker bezeichnen, selbst wenn sich Roy Khan als Sänger schon ziemlich stark macht, aber ne starke Vorstellung liefern sie trotzdem ab. Cool auch, dass Kultfigur Sascha Paeth (sollte jedem Power-Metal-Fan unter anderem auch durch Luca Turilli bekannt sein) auch mal für ein Solo den Backstagebereich verlassen und vor die Öffentlichkeit treten darf. So sieht man endlich mal, wie jener in allen möglichen Booklets erwähnte Mensch live und in Farbe aussieht.

Fan dürfen also getrost zugreifen, selbst wenn sie schon im Besitz von „The Expedition“ sind. Die Qualität ist auf dem hohen Niveau aktueller Veröffentlichungen, das Publikum gut gelaunt, und die Band bestens in Form. Schade allerdings, dass es nicht noch „Nothing Ever Dies“ und „Memento Mori“ auf die DVD gepackt hat.

08.12.2006
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