Kivimetsän Druidi - Mustan Valtikan Aika

Wenn Finnen härtere Musik machen wollen, haben sie, wie es scheint, nur die Wahl zwischen Gothic Metal und Folk Metal. Und wie der Bandname vielleicht vermuten lässt, haben sich die Herrschaften von KIVIMETSÄN DRUIDI (zu deutsch: Druide des Steinwaldes) für die zweite Möglichkeit entschieden. Die sieben Druiden machen ziemlich Keyboard-lastigen Folk/Fantasy Metal mit Power Metal Elementen und recht heavy Gitarren, wenn sie mal denn nicht im Hintergrund sind. Dass die Musik der Finnen sehr Tasten-lastig ist, kann man daran erkennen, dass sie gleich zwei Keyboarder haben. Textlich kokettiert die Truppe sehr mit der HdR-Romantik und allerlei Fantasiegestalten. Das Demo „Mustan Valtikan Aika“ scheint ein Tribut an solche Bands wie ENSIFERUM, MOONSORROW und KORPIKLAANI, sowie FINNTROLL darzustellen, auch wenn der Humppa-Anteil recht niedrig ist und nur auf dem Titeltrack „Mustan Valtikan Aika“ aus allen Ritzen quillt. Doch im Gegensatz zu ihren Helden hat sich die Band gegen einen männlichen Frontmann entschieden und setzt alles auf eine Sängerin, die eine gewissen stimmliche Nähe zu Cristina Scabbia von LACUNA COIL aufweist. Aber natürlich verzichten die finnischen Fantasy-Freaks nicht auf tiefe männliche Growls. Ab und an erinnert dieses Wechselspiel von weiblichem Klargesang und gutturalem männlichen Gesang an das Überlied „Der Tanz Der Schatten“ von den mittlerweile verblassenden THEATER OF TRAGEDY. Die tiefen Growls von KIVIMETSÄN DRUIDI sind aber beileibe nicht so hochwertig wie (damals) bei THEATER OF TRAGEDY. Alles in allem kann man sagen, dass KIVIMETSÄN DRUIDI ziemlich durchschnittlich zur Werke gehen und die Klasse und Eigenständigkeit ihrer Vorbilder nicht haben. Nervig ist das allseitige Anlehnen an Altbewehrtes und Ausgelutschtes, wie zum Beispiel „ENSIFERUM-Melodien“, „FINNTROLL-Humppa“, „LACUNA COIL-Gesang“ und last but not least die „HdR-Thematik“. Die vier Songs auf der Platte werden aber den meisten, die finnischen folkigen Sound lieben, sicherlich gefallen und an die soll sich auch meine Empfehlung, die Platte anzutesten, gehen.

Anspieltipp: Mustan Valtikan Aika (Humppa meets Beetlejuice – Anm. d. Verf.)