Losingall - Clean Sweep EP

Review

Untier erneut gesichtet!
Die Bestie vom Bodensee treibt ihr Unwesen vor den Ohren verblüffter Rezensenten.

Die erste Sichtung des Scheusals im Frühjahr 2003 ließ noch mannigfaltige Spekulationen zu.
Während Forstbehörden und Biologen der Uni Konstanz nach den spärlich vorhandenen Informationen urteilten, man hätte es mit einem Konglomerat aus Überresten lokaler Bands zu tun, das mit seinem Demo „Broken Bones“ keinen nennenswerten Flurschaden verursachen kann, hat das aktuelle Jahr die Wissenschaftler eines Besseren belehrt.

Es muss sich bei der Bestie nach derzeitiger Expertenmeinung um ein bedingt gefährliches Raubtier handeln, das schon solche Bands wie NEUROSIS, MESHUGGAH und sogar CROWBAR angefallen haben soll. Derartige Töne seien nämlich stets zu vernehmen, wenn die Bestie vom Bodensee, wie sie im Regierungsbezirk Freiburg treffend benannt wurde, nächtens auf Raubzug geht.
Es ist nicht auszuschließen, dass das Scheusal zunächst in einer WG unbedarfter Musikschaffender als Jungtier aufgepeppelt wurde, wie Untersuchungen der Sonderkommission „Schreiwalze“ in einem privaten Tonstudio ergeben haben. Dort sind neben Fellresten und Klauenabdrücken auch Überreste der ersten Opfer des Ungetüms entdeckt worden. Neben Knochensplittern von PRO PAIN und Geweberesten von PRONG wurden bis dato unidentifizierte organische Spuren gefunden, die womöglich von BLOODLET stammen.

Wie Dr. E. Spengler vom Landeshygieneinstitut in einer gestern eilig einberufenen Pressekonferenz verlauten ließ, hat die Bestie aber bei Weitem noch nicht die musikalische Durchschlagskraft der von ihr verschlungenen resp. angegriffenen Bands erreicht.

Nach Einschätzung des Gewichts, die aufgrund einiger Aufnahmen beherzter Hobbyfotografen ermöglicht wurde, kann das Tier auch die Gefährlichkeit früher NEUROSIS nicht aufwiegen. Dazu fehlen ihm noch ein oder mehr Zentner Körpermasse. Zudem sei den vermessenen Bissspuren auf Knochen nach zu urteilen auch nicht zu befürchten, dass die Bestie so zerstörerisch wie beispielsweise die stakkatoliebende Band MESHUGGAH ist.
Dazu fehle ihr zudem eine saubere Produktion und ein etwas variablerer Sänger.
Ihr Songwriting sei auch noch nicht ausgereift genug, um den Radius der nächtlichen Streifzüge wesentlich zu vergrößern.

Erst wenn die Bestie es schaffe, die allzu nervende Monotonie aus den schon recht bemerkenswerten Songs zu verbannen, stelle sie auch eine Gefahr dar, die einen Großeinsatz, wie er unlängst vom Bundesinnenminister gefordert wurde, rechtfertige. Dieser hatte nach dem ersten Song, den man von der Bestie aufzeichnen konnte, gleich den Einsatz mehrerer Hundertschaften und letztlich den Fangschuss gefordert.
Doch die nachfolgenden Tracks veranlassten die Expertenkommission, die Situation als weniger bedrohlich einzuschätzen.

Dennoch sei die Lage ernst und müsse, so Dr. Spengler, aufmerksam beobachtet werden, zumal unter diversen Bands bereits immenser Schaden eingetreten sei. Kommenden Samstag werden die Experten über Möglichkeiten diskutieren, wie die Bestie lebend gefangen werden kann.

Sie soll dann zu weiteren Forschungszwecken auf deutschen Bühnen gezeigt werden.

25.11.2006

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