Machine Head - Supercharger

Review

Ich muss zugeben, dass ich die neue Langrille der vier Mannen aus Oakland mit gemischten Gefühlen in meinen CD-Player gelegt habe. Schlugen Machine Head mit ihrem 94er Debut „Burn My Eyes“ ein wie eine Bombe und traten einer lahmenden Szene gehörig in den Arsch, um dann mit dem Nachfolger „The More Things Change“ härtemäßig in noch extremere Gefilde vorzustoßen, kam 1999 mit „The Burning Red“ die überraschende Entwicklung in Richtung Rap-/New-Metal. Es wurde weniger auf fette Gitarren als auf melodiösen Gesang wert gelegt. Wo sollte diese Entwicklung also hinführen? Noch weiter in MTV-tauglichere Gefilde oder wieder zurück in die härteren Regionen? Ich muss sagen, Machine Head haben in meinen Augen den absolut richtigen Weg eingeschlagen. Die Gitarren ballern wieder richtig schön fett aus den Boxen und erinnern nicht selten an die beiden ersten Alben der Maschinenköpfe. Schon der Opener „Bulldozer“, eingeleitet durch einen wilden Trommelwirbel Dave McClains, der durch das gesamte Album hindurch exzellente Arbeit leistet, überzeugt durch ein richtig geiles Old-School-Riff. Hinzu kommt Rob Flynns Gesang, der auf dieser CD das Beste aus den jeweiligen MH-Phasen vereint. Einerseits schreit er wie zu besten Burn-My-Eyes-Zeiten („Supercharger“, „Bulldozer“), andererseits bietet er aber auch die melodiösesten Gesangslinien, die MH je auf CD gebannt haben („Deafening Silence“). Somit hat der Oaklandvierer es geschafft, alle seine Stärken der letzten Alben auf „Supercharger“ zu konzentrieren, das noch dazu durch eine hammerfette Produktion besticht. Verantwortlich dafür zeichnet sich Johnny K. (u.a. Disturbed). Einen Ausfall gibt es aber leider doch zu vermelden, nämlich ausgerechnet die erste Singleauskopplung „Crashing Around You“, bei der das Riffing sehr an Linkin Park erinnert und man somit weiß, warum genau dies die erste Auskopplung ist. Hiermit hat man Chancen auf MTV zu laufen. Aber zum Glück werden ja sonst nur Highlights geboten und wer bei Uptempo-Krachern wie „Kick You When You Are Down“, „American High“, „Trephination“ oder dem Titelsong den Burn-My-Eyes-Zeiten hinterher trauert, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen. Geiles Album! Mit freundlicher Unterstützung von Roadrunner Records können wir euch hier den Song Bulldozer zum Download anbieten (Link).

22.09.2001
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