MagnaCult - Synoré

Review

Einen ganz schön deftigen Klumpen Extrem-Metall haben uns MAGNACULT aus den Niederlanden da geschmiedet: Auf ihrem Debütalbum „Synoré“ bedient sich das Quintett aus dem Regal moderner Essenzen von Neo-Thrash, Death- und Progressive Metal, die nach langer Arbeit von Bands wie STRAPPING YOUNG LAD, FEAR FACTORY, MESHUGGAH, GOJIRA, MNEMIC abgeschöpft wurden – die Liste könnte noch ein paar weitere Namen vertragen, aber der Fahrplan dürfte klar sein.

MAGNACULT sind darum bemüht, aus diesem reichhaltigen Pool ein anständig groovendes und arschtretendes Gebräu zu mischen, und dabei auch gleichzeitig ein eigenes Gesicht zu formen, was ihnen größtenteils auch gelingt.
Die Songs leben von fettem Midtempo-Beat mit gelegentlichen Wutausbrüchen, wobei jedoch keine Blastorgien veranstaltet werden – die Details stecken vielmehr in der Rhythmik, die sehr oft variiert. Breaks, kurze Taktwechsel und Pausenintervalle sorgen dafür, dass die Songs einerseits kompromißlos nach vorne preschen und ganz eingängig losrocken (bang your fucking head!), andererseits schlagen sie Haken wie ein vom Schrot verfolgter Hase auf dem Feld, wechseln von Stakkato-Doublebass-Gebolze zu groovenden Passagen und driften stellenweise sogar in ruhig, beschwingte Momente mit Jazz-Flair über („Identity 676“).

Auch die Arbeit an den Gitarren kann sich sehen lassen, und auch hier ist der Song „Identity 676“ ein gutes Beispiel. Da wären die anfangs durch die Effekte gejagten, hämmernden Stakkatoriffs, und während die Saitenfraktion sich einerseits vom Schlagwerk den Marsch blasen lässt, bildet sie kurz darauf wieder den Übergang zwischen den einzelnen Segmenten der polyrhythmischen Strukturen.

Was die einzelnen Instrumente an Aggression versprühen, kommt auch im Ohr gut an, denn „Synoré“ wurde mit einer wirklich fetten und drückenden Produktion versehen. Die Gitarren und das Schlagzeug walzen alles platt, und Sänger Tom kann sich mit seinem kräftigen Organ jederzeit behaupten. Doch auch wenn der Gesang hauptsächlich durch tiefe, kalte Growls und Shouts dominiert wird, gibt es (vor allem in den sehr ruhigen Momenten) klaren, melodischen Gesang.

Fazit: Mit „Synoré“ ist den niederländischen Newcomern MAGNACULT ein beachtlicher Einstand gelungen, wenn es auch einige Abschläge gibt. Das wäre die dann doch etwas knapp gehaltene Spielzeit, sowie die Songs, die zwar durch Abwechslung wie durch Eingängigkeit glänzen, aber es noch nicht schaffen, der Band ein wirklich individuelles Gesicht zu verpassen. Dafür gibt es dann doch zuviele Referenzen in diesem zugegebenermaßen sehr überlaufenen Genre, in dem MAGNACULT es sehr schwer haben werden, nachdrücklich aus der Masse herauszustechen.

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05.08.2007

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