Månegarm - Vredens Tid

Review

Also immer wenn ich solche Wikinger-Mucke höre, wie die von MÅNEGARM, bin ich in Gedanken sofort dabei, mir meinen nächsten Urlaub im Jahre 874 zu planen. Was gibt es denn besseres für einen Mann, als Island zu entdecken, sich von Christen nicht überzeugen zu lassen, dafür aber ihre Frauen zu entführen, zu plündern und zu saufen, soviel wie geht? Richtig nichts! Abenteuerurlaub, wie er sein sollte. Jedenfalls sind die Schweden authentisch und packend genug, um bei mir solche nostalgischen Rückbesinnungen auszulösen.
Mit einer Mischung aus leichtem Pathos und Verspieltheit, angereichert mit irischen Klängen, ENSIFERUM-Parts und gelegentlichen Power Metal-Einlagen à la RHAPSODY versüßen die Heiden jedem Pagan-Liebhaber den Tag. Darüber hinaus könnte man FINNTROLL-, LUMSK- und auch GLITTERTIND-Momente heraushören. Ich gebe zu, eine bunte Mischung, doch die Eigenständigkeit kann man MÅNEGARM trotzdem nicht absprechen. Skandinavischer Sound ist halt sehr beliebt – und auszumachen, wer von wem kopiert, ist sicherlich sehr schwer. Und außerdem macht es ja die Mischung und die Atmosphäre – und auf „Vredens Tid“ (Zeit des Zorns), so der Titel der neuen Scheibe, stimmt beides. Die Songs werden allesamt im Midtempo gehalten und meist von Frauengesang und Samples wie Kampfgetümmel und Krähen-Gekrächze abgerundet. Neben fetten Gitarren kommen auch feine Geigenmelodien zum Einsatz. Alles in allem eine starke Platte, die es wert ist, gehört zu werden. Kaufen Leute, kaufen!

09.12.2005
Exit mobile version