Manifest - Half Past Violence

Review

MANIFEST stammen aus dem norwegischen Trondheim und veröffentlichten seit der Gründung im Jahr 2000 insgesamt vier Demos. Nun legen sie mit „Half Past Violence“ ihr Langspiel-Debüt vor. Und sie machen es einem nicht leicht zu einem Urteil zu kommen, die Musik ist sperrig und ich brauchte Zeit zu erkennen, was sich hinter der Bezeichnung „Supreme Noise Thrash“ versteckt. In Teilen war ich durchaus angetan, musste dann aber feststellen, dass die Freude über Gelungenes durch viel Schatten getrübt wird.
MANIFEST setzen auf en gute alten Thrash, verpacken diesen aber in komisch verschachtelte Songstrukturen. Diese sind aber nicht verschachtelt genug, um MANIFEST in die progressive Ecke zu stellen. Vielmehr wirken die Parts oft sehr schlampig und nehmen den Songs einiges an Fahrt (Paradebeispiel: das überlange „Friendshit“ oder „King Of Sin“).
Hinzu kommen weitere Aspekte, die Unordentlichkeit zu unterstreichen. Das Schlagzeugspiel ist in Ansätzen herrlich vertrackt – musikalisch wertvoll, aber null songdienlich. Der Rest der Songs ist nämlich recht straight ausgelegt, so kämpft das Schlagzeug gegen den Rest an und schafft einen uneinheitlichen Sound. Die Produktion kommt auch sehr noisig (=schlampig?) daher. Schwierig zu kritisieren ist der Gesang: der ist komisch, wirkt irgendwie belegt. Die Finger lassen sollte man von klarem Gesang, der in einigen Songs angewandt wird und in „Dead End Spiral“ auf die Spitze getrieben wird. Einfach grauenhaft!
Alles zusammen wirkt sehr roh, aber nicht positiv, sondern im Sinne von unausgereift. Daran ändern die melodisch verzockten Gitarrensoli nichts mehr, die stark an PANTERA erinnern.
Gute und interessante Ansätze sind ja vorhanden(„Slay The Dove“), aber so lang die im Keim erstickt werden, kann man nur auf Besserung in Zukunft hoffen.