Megaherz - Heuchler

Review

MEGAHERZ wollen es noch einmal wissen und veröffentlichen mit „Heuchler“ ihr mittlerweile sechstes Album, das sich mit überaus deutlichen Worten und dem Esprit der ersten zwei/drei Alben ins Gehör fräst wie ansonsten kaum ein anderes deutschsprachiges Metal-Album der letzten fünf Jahre. Ein Großteil dieser Lorbeeren gebührt Sänger Lex, der sich deutlich besser in die Band integriert als sein Vorgänger Matthias Elsholz. Nicht zuletzt klingen auch die Kompositionen wieder sehr viel gehaltvoller, härter, metallischer und auch eingängiger als auf „5“.

Zwar erinnert der Titelsong aufgrund der verwendeten Riffs und dem Gesang an RAMMSTEIN, doch schon mit dem zweiten Song („Das Tier“) schwimmt sich die Band frei und präsentiert sich von einer ungewohnt eingängigen und epischen Seite, denn diese Nummer klingt auch darüberhinaus noch lange im Ohr. Viele kleine Details, wie die zarten Klänge einer spanischen Akustik-Gitarre im düsteren „Ebenbild“ oder der extrem eingängige, von rockigen Riffs dominierte Refrain von „L’Aventure“ hinterlassen nicht den geringsten Zweifel daran, dass MEGAHERZ ein verdammt kreatives Album vorgelegt haben, das auch lyrisch zu begeistern weiß: „Fauler Zauber“ überrascht in dieser Hinsicht gleich zweimal, denn der tiefgründige Text zählt nicht nur zu den bewegendsten Momenten der Bandgeschichte, sondern auch die den Refrain veredelnden weiblichen Vocals von BLOODFLOWERZ‘ Kirsten Zahn machen diesen Song zu einem ganz besonderen Highlight, während „Schau In Mein Herz“ sämtliche Clubs zum Beben bringen wird. Auch die düstere, tonnenschwere Halbballade „Alles Nur Lüge“ offenbart einen ganz eigenen Charme, nicht zuletzt durch den erneut bravorös in Szene gesetzten Gesang von Frau Zahn.

MEGAHERZ haben sich erfolgreich einer Frischzellenkurz unterzogen, denn „Heuchler“ ist ohne Zweifel das beste und abwechslungsreichste Album der Band, das nicht nur die neuen sondern auch viele der alten Fans wunschlos glücklich machen wird und dabei nicht nur vom variablen Gesang von Neuzugang Lex profitiert, sondern auch vom Hitcharakter jedes einzelnen Songs an sich. Auch die Produktion läßt keinerlei Wünsche offen, so dass dieses Album auch für Fans von RAMMSTEIN, OOMPH! und EISBRECHER ein absolutes Muss darstellt.

22.08.2008
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