Milking The Goatmachine - Clockwork Udder

Review

Unfassbar, was die Brüder Udder mit einer schönen Regelmäßigkeit so auf die Hufe gestellt haben! Vom Kracherdebut „Back From The Goats…“ über das ausgefeiltere „Seven… a dinner for one“ bis hin zum jetzt erscheinenden musikalischen Dampfhammer inklusive ausgedehnten Touren mit wichtigen Genrevertretern vergingen nur drei Jahre. Dabei habe ich aber nicht den Eindruck, als dass hier zu Gunsten eines Veröffentlichungsmarathons geschlampt wird. Im Gegenteil: „Clockwork Udder“ klingt so ausgereift und spielfreudig wie nie zuvor.

Diese Walze, die einem hier entgegenrollt, lässt sich nur schwer in Worte fassen. Die Männer mit den Ziegenmasken benutzen ihre Instrumente eigentlich als Waffen und ballern alles schlicht kurz und klein. Diesmal neu: eine stärkere Orientierung hin zu absoluten Neckbreaker-Grooves! MILKING THE GOATMACHINE brauchen sich wirklich nicht mehr vor den großen Grind und Death Urgesteinen verstecken. Ich halte sie sogar für abwechslungsreicher und irgendwie hingebungsvoller. Diesmal passt einfach alles – Uptempoparts, Midtempoparts, Stimme, Produktion, Arrangement, Komposition… Alles absolut rund und satt! Und die Krönung ist der bestechende Unernst, mit dem sich die Band immun gegen jegliche Image- und Textkritik gemacht haben. Im letzten Review habe ich das noch kritisiert – jetzt habe ich einfach kapituliert. Wer wagt es sonst schon als erwachsener Mensch, einen „klopf-klopf-Kinderklamauk“ in ein Grind-Stück zu packen? Und dieses dann auf eine für die Öffentlichkeit bestimmte CD zu pressen? Drei Mal – in unterschiedlichen Variationen?

Ich muss ehrlich sein: Ich habe nichts und wieder nichts an diesem Album zu verbessern. Genauso heavy habe ich mir das dritte Album gewünscht! Mit genau der gleichen Abwechslung zwischen Ballern und Grooven, mit der perfekten Death-Stimme, dezent eingesetzten Pigsqueals und diesem sonderbar erhabenen Gefühl, was die langsamen, sehr rhythmischen und ganz tief gespielten Deathgrind-Parts hervorrufen können… Schon lange hat mir ein Album nicht mehr derart Spaß gemacht. Was also sollte ich anders tun als die volle Punktzahl zu vergeben? Hut ab!

21.11.2011
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