Missing Link - Missing Link

Review

Ich höre gerne Metalcore. Aber langsam könnte die Schwemme an Bands wirklich mal aufhören. Eigentlich müssten die Labels doch schon alles, was auch nur irgendwie mit diesem Genre zu tun hat, unter Vertrag haben. Aber nein, es gibt immer noch Formationen, die ohne Deal da stehen. So z.B. die Ostdeutschen von MISSING LINK, die sich, wie ihr Name andeuten soll, als „fehlendes Bindeglied und Mittler zwischen den Welten der altgedienten Metalrecken aus dem Erzgebirge und den wütenden Klängen der Moderne“ verstehen. So weit so gut.
Warum der Fünfer jedoch noch ohne Deal ist, wird relativ schnell deutlich: Erstens hat ihre Musik mit dem, was man gemeinhin unter Metalcore versteht, nicht allzu viel zu tun. Irgendwelche Hardcore-Einflüsse sucht man auf „Missing Link“ zumindest vergeblich. Modern ist die Sache schon eher und gar nicht mal abwechslungslos. So finden sich Elemente aus folgenden Stilrichtungen auf der Platte: Neo-Thrash, Blues, Stoner Rock, Grunge und traditoneller Metal. Eigentlich gar nicht so übel, wenn nur die Songs brauchbar wären, womit wir beim zweiten Grund für den fehlenden Plattenvertrag wären: Der Opener „XXX“ ist kein NASTY SAVAGE-Cover, sondern holterdipoltert roh und durchschnittlich durchs Erzgebirge. „Goodbye Sweetie“ liegt gesangstechnisch extrem neben der Spur, wovon sich die Platte nicht mehr erholt. Sänger Joe klingt entweder wie ein Kurt Cobain, bevor er auf „Nevermind“ einigermaßen singen lernte („Little Piece Of Shit“), oder wie eine kraftlose Mischung aus UNDERTOW-Joshi und DEVILDRIVER-Dez. Hinzu kommt ein stets saftloses, uninspiriertes Riffing, das auch durch ruhig-chillige Blues-Alternative-Klänge nicht aufgewertet wird. Kommen dann in „Brutal Sound“ noch völlig unpassende Drum n‘ Bass-Anleihen und in „American“ zwar nachvollziehbare, aber völlig platt-plakative Anti-US-Lyrics hinzu, ist der Karren nicht mehr aus dem Dreck zu ziehen.
Sorry Jungs, aber das war nix! Beim nächsten Mal bitte fokussierter, einem roten Faden folgend und schlechte Ideen auch mal verwerfend arbeiten. Dann wird es vielleicht noch etwas mit dem Plattenvertrag!

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01.11.2005

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