Mortal Peril - The Legacy Of War

Review

„The Legacy Of War“, „Creeping Apocalypse“, „War Is Hell“ – Die Song- und Albumnamensgebung von MORTAL PERIL liest sich wie aus dem Thrash-Baukasten. Auch das Gasmasken-Cover gewinnt weder einen Schönheits- noch Originalitätspreis. Doch glücklicherweise ist das Entscheidende ja immer noch die Musik.

Auch wenn die Kölner keine Bäume ausreißen, haben sie Thrash-Fans an dieser Front einiges zu bieten. „The Legacy Of War“ ist eine durch und durch professionell produzierte Platte. Dass es sich hier um eine Eigenproduktion handelt, die ohne Label im Rücken veröffentlicht wurde, ist zu keiner Sekunde hörbar. Die Songs preschen schnörkellos nach vorne. Mal schnell („Generation Hate“), mal eher im Midtempo („Gladiator“). Häufige Breaks sorgen dafür, dass keine Langweile aufkommt. Mit „War Is Hell“ gibt es einen überraschenden Ausflug in melodische Metal-Gefilde. „Creeping Apocalypse“ wiederum steht in der Tradition atmosphärischer DESTRUCTION-Songs wie „Reject Emotions“. Auch die Stimme von Jan Rademacher erinnert verblüffend an das Organ des Herren Schmier. Highlight der Platte ist der Aggro-Bolzen „Machete“. Trash-Film-Fans sollten beim Text ganz genau zuhören.

Riffs und Gitarrensoli auf „The Legacy Of War“ sind merklich von den alten METALLICA beeinflusst. Dazu gesellt sich ein Sound, der ordentlich 80er-Flair versprüht und die Old-School-Fraktion glücklich machen wird. Die analoge Aufnahmetechnik macht sich definitiv bemerkbar. Trotzdem hat das Album genau die Schlagkraft, die der Hörer im Jahr 2016 erwarten darf. MORTAL PERIL versetzen dem Bay-Area- Sound eine Frischzellenkur, ohne altbacken zu klingen. Problem an der Sache ist nur, dass sie auf dem weiten Feld der Thrash-Bands längst nicht die einzigen sind, denen das gelingt. Echte Alleinstellungsmerkmale lassen die Kölner leider vermissen.

Wäre „The Legacy Of War“ zu Beginn der Retro-Thrash-Welle Anfang der 2000er erschienen, würden hier sicherlich Jubelstürme stehen. Doch so ist es nur eine gute Platte unter vielen. Um auf lange Sicht aus der Masse herauszustechen, fehlt MORTAL PERIL (noch) das gewisse Etwas. Genre-Fans können aber bedenkenlos zugreifen.

28.07.2016

"Irgendeiner wartet immer."

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