Mystopera - Das Lied Der Steinernen Engel

Review

Die ehemaligen KRAYENZEIT-Mitglieder Meike Katrin Stein und Markus Engelfried veröffentlichen mit MYSTOPERA ein Metal-Musical mit Kultcharakter. Epische Songs, tragische Geschichten und hochkarätige Akteure heben das Debüt von Anfang an auf ein Podest.

Wahrscheinlich träumen viele Künstler davon, eine Oper zu veröffentlichen. Bei Stein und Engelfried gärte der Wunsch bereits, als sie noch bei KRAYENZEIT zusammenarbeiteten. Finanziert durch das „Neustart Kultur“-Stipendium der GEMA und eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne riefen die beiden Musiker:innen das Projekt MYSTOPERA ins Leben und begannen 2022 mit der Produktion. Sie holten sich Verstärkung aus verschiedenen Genres und präsentieren uns nun ihre Folk-Metal-Operette „Das Lied Der Steinernen Engel“.

Die Story hinter den steinernen Engeln

Jarl Folkvar kehrt nach neunmonatiger Wikingerfahrt in sein Heim Solveis Ruh zurück, um schockiert festzustellen, dass sein Dorf geplündert und die Bewohner verschleppt wurden. Nur der holden Silgrun blieb dieses Schicksal erspart und sie berichtet dem Jarl und seiner Mannschaft, dass eines Nachts „Die Schwarze Flamme“ kam und die Dorfbewohner verschleppt hat. Zornerfüllt machen sich der Jarl, seine Mannschaft und Silgrun auf, ihre Liebsten zu retten. Doch wo suchen? Da erinnert sich Silgrun an eine alte Legende – die Dracheninsel, genannt „Die Insel der Steinernen Engel“.

Dort halten sich die Gefangenen, angeführt von Folkvars Schwester Svala, wacker. Sie sind Opfer des Drachen Nidhöggr, der sich an der Reinheit und dem Blut seiner Opfer labt, um die Götter zu verhöhnen. Ihm zur Seite steht sein Diener Hildur, der einst Svalas Geliebter war. Zum Schutz ihres Volkes beendete sie die Verbindung, was Hildur verbitterte und in einen Pakt mit dem Drachen trieb.

Nach langer Irrfahrt erreichen die Wikinger die Insel und fordern Nidhöggr zum Duell. Die Krieger kämpfen hart, aber chancenlos. Als Hildur sich in einen Flammenstrahl wirft, der Svala treffen sollte, beginnt Folkvars Schwester voller Trauer zu singen. Ihr Gesang erweckt die steinernen Engel – Walkürenstatuen, die wie stumme Wächter die Insel bewachen. Sie kämpfen an der Seite der Wikinger und besiegen den Drachen und seine Armee. Doch der Sieg kostet viel. Vor Trauer erstarrt verwandelt sich Svala ebenfalls in einen steinernen Engel und beginnt ihre ewige Wacht.

MYSTOPERA schlagen eine musikalische Brücke

Eine epische Geschichte verdient eine entsprechende Vertonung. Engelfried und Stein haben sich hier nicht lumpen lassen. Für die orchestralen Parts konnten sie das renommierte Budapest Scoring Orchestra gewinnen, das bereits in Netflix- und Hollywood-Produktionen zu hören war. Die Charaktere verkörpern unter anderem Ralf Scheepers (PRIMAL FEAR), Katja Moslehner (Ex-FAUN) und Norbert „Norri“ Drescher (CORVUS CORAX).

Musikalisch wechselt das Album zwischen epochalen Instrumentalstücken wie der „Ouvertüre“, flotten Folk-Metal-Tracks wie „Land In Sicht“ und „Am Rand Der Welt“ sowie tragischen Balladen à la „Bis Nach Valhalla“ und „Schwarze Flamme“. Kurze Sprechpassagen verbinden das Ganze hier und da. Die Produktion ist professionell abgemischt und die Qualität der Musiker ist bei dem vorgenannten Score über jeden Zweifel erhaben. „Das Lied Der Steinernen Engel“ erweist sich als unterhaltsames und zugleich anspruchsvolles Werk, das selbst Musical-Muffel überzeugen könnte. Gitarrensoli holen Metalfans ab, während die Chorgesänge und Duette der harten Musik einen fröhlichen Anstrich verpassen – eine Brücke zwischen den Welten.

Der Plattenspieler reicht nicht aus

Einziger „Kritikpunkt“ ist, dass jegliche Wiedergabegeräte nur ein limitiertes Erleben des Epos zulassen: „Das Lied Der Steinernen Engel“ gehört auf die Bühne, wo opulente Bühnenbilder das Publikum auch visuell abholen. Bis es hoffentlich irgendwann dazu kommt, ist das Debüt von MYSTOPERA eine absolute Hörempfehlung!

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25.10.2025

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5 Kommentare zu Mystopera - Das Lied Der Steinernen Engel

  1. doktor von pain sagt:

    10 Punkte für ’ne aufgepimpte Version von Santiano? Okay…

  2. der holgi sagt:

    Schlager-Metal halt, live in Wacken sicher der Brüller, Schunkeln, Bier trinken, Pommesgabeln und Hausfrauen, Selfies machen und via WhatsApp an den Kegelclub-Gruppe „durstige Bienchen“ senden, passt…
    oder ehrlich sein und gleich zur Schlagerparty „für die Ü-60“ gehen und einfach abhotten zu Wolfgang Petry und dem Wendler

  3. Fuchse sagt:

    Finde die CD grundsolide, aber nichts was mich vom Hocker haut.
    Also Schlager empfinde ich die Musik nicht, da verweise ich eher auf Bands wie Santiano, Dartagnan oder Versengold. Die Achse des Grauens.

    Aber ich finde es besser wenn die Internet-Bots / Hater hier ihre Handyzeit verbringen, als ganz oldschool ihre Wut / Aggression an Kleinlebewesen auslassen.

    7/10
  4. doktor von pain sagt:

    Immer diese Bots, die Jagd auf EIchhörnchen machen. Die sind ein echtes Problem.

  5. dillerheinz sagt:

    Das ist eine philosophische Frage: bin ich automatisch ein Hater, weil ich etwas kacke finde?
    Ich find es einfach nur albern und panne, deshalb bewerte ich es auch nicht.
    Dennoch: „Santiano, Dartagnan oder Versengold. Die Achse des Grauens.“ XD herrlich