Negative Creeps - Mutual Annihilation

Den ersten Eckball für die Griechen gibt es in der 57. Minute. Basinas zieht auf die vordere Torraumgrenze, wo Charisteas am höchsten springt und den völlig falsch postierten Ricardo per Kopfstoß überwindet. Tooor! 1:0 für Griechenland, man kann es kaum glauben. Und nach 90 Minuten steht fest: Hellas ist sensationell Europameister! Und nun, nach dieser sportlichen Glanzleistung stellt sich die Frage: Kann Griechenland auch mal Europameister im Metal Spielen werden? Lasst uns mal schauen…
Aufgestellt werden Negative Creeps aus Griechenland, die es schon seit den frühen 90er Jahren gibt, doch erst seit 1998 formte sich so langsam ihre musikalische Identität heraus, die sie liebevoll Satancore nennen. Das soll soviel heißen, dass das Quintett versucht Thrash, Hardcore, Death und Black Metal zu vereinen. Was sich umständlich anhört lässt sich eigentlich bis auf wenige Ausnahmen auf Thrash/Death reduzieren – und der grooved ganz ordentlich, schwer und dunkel. Lieder, wie das gute „Lateral Losses“ oder “Methods of Dissonance“ zeigen, dass hier richtige Könner am Werk sind, doomige Anteile werden durch die bleierne Stimme des Sängers unterstrichen und die Instrument bekommen genug Spielraum mal ihr eigenes Ding durchzuziehen.
Für den Europameistertitel reicht es mit „Mutual Annihilation“ nicht, da fehlt einfach noch der nötige Wiedererkennungswert, die nötige Eigenständigkeit (ich komme nicht drum herum festzustellen, dass einige Songideen schon mal irgendwo aufgetaucht sind: „Methods of Dissonance“) und etwas mehr Schmackes bei der Produktion der Drums. Doch spiegelt dieses Album den Anspruch an nötiger Qualität und guter Songs wider, sowie dem erforderlichen Einsatz von Herzblut. Im Zweifel für den Angeklagten: 7 Punkte.

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