Parity Boot - Into Nothing

Review

Zwei ineinander verschlungene Buchstaben im Schrottplatzdesign? Das kann doch nur FEAR FACTORY sein! Weit gefehlt, denn „Into Nothing“ ist nach diversen Demo-Aufnahmen und EPs das Debütalbum der Hamburger Band PARITY BOOT. Die Parallelen des Cover-Artworks sind nicht zufällig, denn die Band spielt eine Mischung aus Industrial, Thrash Metal und Crossover. Einen Teil der Songs kennt der geneigte Hörer vielleicht schon von den Demos. Dieses Mal jedoch hat die Band ihr Material in echten Studios eingespielt, was die Songs qualitätstechnisch nach vorne gebracht hat. Herausgekommen ist ein sehr düsteres Album und nur Abzüge in der B-Note verhindern ein Meisterwerk.

Die dunkle Atmosphäre des Albums wird durch sehr präsente Industrial-Elemente geprägt, in dem etwa schon mal der Alarm eines Weckers in einen Song eingebaut wird. Ihren Vorbildern haben PARITY BOOT gut zugehört: Stakkato-Attacken und fieser Brutalo-Groove der Marke FEAR FACTORY treffen auf sphärische Klänge eines DEVIN TOWNSEND, verfeinert mit etwas STRAPPING YOUNG LAD-Wahnsinn. Der Titel- und Eröffnungssong „Into Nothing“ verbindet diese Elemente und der Kontrast zwischen Strophe mit geflüstertem Sprechgesang und bombastischem Refrain macht den Song zum bestem des Albums. Danach wird es etwas ruhiger in der Songlist. „Until We’re Strong“ etwa rockt schon fast im Stil des Blues. Zum Schluss gibt es dann aber noch ordentlich auf die Zwölf und mit der Rhythmusgranate „Stare And Burn“ endet das Album so knallig wie es begonnen hat.

Während die Produktion sehr gut gelungen ist, hapert es mit der Dramaturgie des Albums, also mit dem Spannungsbogen. Denn blöderweise haben PARITY BOOT mit „Into Nothing“ den besten Song des Albums direkt an den Anfang gesetzt und danach ein paar langsame Songs zuviel platziert. Das schleichende „Fail“ etwa ist eher ein Zwischenspiel als ein eigenständiger Track. Außerdem fehlen einigen Liedern der letzte Druck, das gewisse Etwas, der Schlag mit Schmackes in die Magengrube. Zwar gibt es durchaus Parallelen zu STRAPPING YOUNG LAD, aber im direkten Vergleichen wirken PARITY BOOT etwas zu brav. So ist Musik herausgekommen, die mal chaotisch, mal vertrackt und mal äußerst tanzbar ist, sich aber noch nicht auf Augenhöhe mit den Genregrößen befindet.

Diejenigen, die noch zweifeln, können sich übrigens auf der Webseite der Band drei Songs aus dem Album „Into Nothing“ runterladen. Auf der Myspace-Seite gibt es außerdem den Video-Clip „Into Nothing“ zu sehen, den der Gitarrist Eike als Grafikdesign-Abschlussarbeit animiert hat.

18.05.2009

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