Reflection - Made In Hell

Review

Man kommt nach Hause und schon fällt er einen an : Der sechshundert Pfund schwere, grünfellige Heißhunger auf SÜß ! Aber wie wir wissen, kann man den recht einfach mit einem Schokoriegel in die Knie zwingen. Ein größeres Problem stellt das 1200 Pfund schwere, pechschwarze Vieh dar, das einen gleich im Anschluss im Wohnzimmer auflauert. Der Hunger auf treibenden Thrash Metal, der die Rübe Propeller macht.

Das Ungetüm ist ungestüm. Wenn da nicht gleich ne saftige Scheibe in den Player kommt, bricht es einem das Genick, nur um später die Knochen einzeln abzunagen.
Aber heute haben wir die Debüt Scheibe von Reflection aus dem Regal gekramt, um dem Unhold zu begegnen. Und mit einer Mucke, die sich zwischen Destruction, Kreator und dem klassischen Bay Area Sound bewegt, kann man ja eigentlich auch nichts verkehrt machen.
Auch technisch ist die Platte so ausgereift, dass sie das fette Monster erstmal auf Distanz halten kann. Bei der kräftigen, überzeugenden Stimme von Fronter Markus bleicht dem Viech schon mal die Fellfarbe, während die übrige, grundsolide Mannschaftsleitung, die melodischen Soli und die mehr als annehmbare Produktion die Knie des Scheusals erzittern lassen.

Aber was ist das ? Ein kurzes Zittern durchfährt das Biest … es windet sich, aber irgendwie sieht das nicht so aus, als könnten wir es mit dieser Scheibe erfolgreich in die Flucht schlagen. Verdammt ! Wir wollen nicht gefressen werden ! Aber auch wenn so manche Grundvoraussetzung bei dem Ruhrpott Fünfer stimmt – ein großes Problem ergibt sich doch : Auch wenn es immer wieder gute Riffs und Ideen regnet, ist das Songwriting leider zu weiten Teilen zu belanglos – kein tatsächlich zwingender Chorus und keine richtig einprägsame Hookline sind zu finden; keiner der Tracks gräbt sich wirklich ins Gedächtnis und bringt den Hörer zu derartigen ekstatischen Zuckungen wie vorgenannte Szenegrößen. Das Ungetüm fängt sich leider schon nach der Hälfte der Songs und macht Anstalten, uns mit einem Haps zu verschlingen. Gut, wenn man da noch schnell „Bonded By Blood“ zur Hand hat, um das vermaledeite Ungeheuer in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Das war tatsächlich knapp ! Sicher, Reflection werden live ne gute Show bieten können und in den Clubs für ne Menge Laune sorgen, zumal ihre Mucke unbekümmert und mit viel Spaß beim Zocken aus den Boxen hämmert – aber ohne Widerhaken versehen, bleibt sie eben nicht lange genug haften.

Wenn uns also mal wieder so ein Unhold auflauert und wir uns mit dem nächsten Reflection Silberling verteidigen wollen, sollten die Schwächen im Songwriting beseitigt sein, denn wer weiß, ob es uns dann wieder gelingt, so schnell ne gewichtigere Platte aufzulegen…
Und einige werden sich in Anbetracht des Covers sicher fragen : Dürfen die das ? Dürfen die das ? Ja ! Dürfen sie… denn es ist handwerklich solide umgesetzt und zielt nicht auf vordergründige Schockeffekte ab.

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16.09.2004

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