Riot V - Mean Streets

Review

In den vergangenen Wochen haben wir uns mit einigen Werken von RIOT aus den 70ern und 80ern in der Rubrik Blast From The Past beschäftigt. RIOT heißt 2024 RIOT V. Seitdem viel zu frühen Tod von Mastermind Mark Reale firmiert die US-Band unter dem neuen Namen mit Sänger Todd Michael Hall.  Mit “Unleash The Fire” und “Amor Of Light” lieferte das Quintett starke Werke mit dem neuen Sänger. Hall erinnert mit seinen Vocals nicht nur einmal an den Klassiker „Thundersteel“ aus dem Jahr 1988. Was hat das 17. Studioalbum mit Namen „Mean Streets“ zu bieten?

Die Robben sitzen auf bei RIOT V auf Motorrädern

Geblieben ist ein spezielles Merkmal von RIOT V. Das Cover zieren Robben auf Motorrädern, womit RIOT V an das Cover-Artwork-Merkmal vieler LPs in der RIOT-Historie anknüpft. Laut Songwriter und Bassist Don Van Stavern erinnert „Mean Streets“ an die frühen Werke wie „Thundersteel“ und „The Privelege Of Power“. Da die Vocals von Hall eine gewisse Ähnlichkeit zum damaligen Sänger Tony Moore haben, ist der Ansatz wenig überraschend.

„Hail To The Warriors“ legt entsprechend los und die hohen Vocals von Hall liefern von Beginn „Thundersteel“-Vibes. Der Refrain geht ins Ohr, ist aber kein „Thundersteel“ oder „Fight Or Fall“-Ohrwurm. Der progressive Touch der „The Privilege Of Power“ findet bei der Saitenarbeit von „Feel The Fire“ Berücksichtigung. Hall und Co. bleiben aber eingängig und klingen zu keiner Sekunde verkopft.

Über den starken Nackenbrecher “Love Beyond The Grave” geht es zur bereits vorab veröffentlichen Single „High Noon“, die mit ordentlich Speed um die Ecke kommt. Ob Hard Rock im NWoBHM-Style („Before This Time“), verspielter, temporeicher US-Power-Metal („Higher“) oder die Mitsinghymne „Open Road“: RIOT V beackern die metallischen Spielarten der 80er und 90er, ohne nur eine Sekunde altbacken oder verstaubt rüberzukommen.

Ohrwürmer sind auf Album Nummer 17 ebenfalls zu finden („Mean Streets“, „Lost Dreams“). Hall dominiert die Songs mit seinen Vocals, die Saitenarbeit kommt Old-School im US-Metal-Style der 90er Jahre daher und wirkt nicht glattgebügelt. In Richtung Scheibenende wird es rockig („Lean Into It“), bevor das ins Ohr gehende „No More“ den Schlusspunkt setzt.

„Mean Streets“ schaut in den Rückspiegel und fährt in Richtung Zukunft

Eine Band mit einer fast 50-jährigen Geschichte und diversen Veröffentlichungen, die heute als Klassiker gelten, legt auch 2024 einen hervorragenden Genre-Vertreter auf den Tisch. „Mean Streets“ liefet alles, was Fans des 80er- und 90er-Jahre-Metal bevorzugen. Hall und seine Mitstreiter begeistern mit Tempo, Power, Spielwitz und Eingängigkeit. Die circa 51 Minuten vergehen wie im Flug und dürften auf Festivals wie dem Keep It True oder Headbangers Open Air für gereckte Fäuste und fliegende Haare sorgen.

LP-Nummer 17 der US-Veteranen ist kein zweites „Thundersteel“, aber auch nicht weit weg von dem ganz großen Klassiker. Fans der Band und des US-Power-Metal können bedenkenlos zugreifen und sollten ihre Freude mit „Mean Streets“ haben.

05.04.2024

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

Exit mobile version