Rotten Sound - Consume To Contaminate

Review

Achtung, das Grind-Kommando ROTTEN SOUND metzelt wieder an der Front. „Consume To Contaminate“ heißt die aktuelle EP und ist mit acht plakativen Titeln wie zum Beispiel „Decay“, „Flesh“, „Fear“ oder „Time“ ausgestattet. Geboten wird das bekannte Band-Programm. Grindcore as fuck! Entspannung ist ein Wort, das man niemals im Zusammenhang mit ROTTEN SOUND nennen sollte, denn es gibt vermutlich nur wenige Gegensätze, die sich so dermaßen beißen.

Auf „Consume To Contaminate“ wird voll auf die Hupen gedrückt. Erst, wenn die Trommelfelle kurz vor dem platzen sind, ist der richtige Pegel erreicht. Zwischendurch gibt es die einen oder anderen groovigen oder schleppenden Parts, die ein wenig für Auflockerung und Abwechslung sorgen. Mit Entspannung hat das aber alles nichts zu tun. Der Sound ist bretthart ausgesteuert und sägt deutlich bedrohlicher, als die letzten NASUM-Scheiben. Soundmäßig sind ROTTEN SOUND den verblichenen Grind-Kings überlegen, schaffen es aber nicht wirklich, bessere Stücke zu schreiben. Die Refrains sind nicht deutlich genug vom Rest des Songs zu unterscheiden, was auf Dauer einfach einen leicht faden Beigeschmack aufkommen lässt. Keine Frage, „Consume To Contaminate“ ist ein Schädelspalter gehobener Güteklasse, recht kurzweilig und mitreißend; jedoch auch ohne Langzeitwirkung. Man legt das Album auf, fetzt ordentlich ab und das war’s. Dann Verschwindet es im Regal und wird wieder hervorgekramt, wenn man Bock auf ordentlichen Alarm hat. Die einzelnen Songs auswendig zu kennen spielt dabei keine Rolle, denn soviel Wiedererkennungswert besitzen diese ohnehin nicht.

ROTTEN SOUND ist mit dieser EP ein guter Schuss ins Gesicht gelungen. Getötet wird das Opfer dabei allerdings nicht, sondern lediglich verstümmelt zurück gelassen. Um restlos zu killen reichen gute 15 Minuten Spielzeit dann doch nicht ganz. Gegen andere aktive Genre-Kollegen, wie zum Beispiel GADGET, PHOBIA und CRETIN können ROTTEN SOUND auch nicht ganz anstinken und so bescheinige ich den Finnen eine gute Veröffentlichung, die perfekt dazu geeignet ist, die Freundin zu vergraulen. Immerhin… Daumen etwas über halb hoch.

09.03.2007
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