Rotting Christ - A Dead Poem

Review

Rotting Christs letztes Werk Triarchy of the lost Lovers kaum überzeugendes und eigentlich nur sich dahinschleppende, ewig gleich klingende Songs, so hat sich auf A Dead Poem zum Glück einiges geändert.
Das hervorstechendste Merkmal dürften wohl die eingeflochtenen Keyboard-Passagen sein, die sämtliche Songs voller erscheinen lassen. Die Vocals dümpeln nicht mehr in müde gekrächzten Tiefen umher, sondern erscheinen (etwas) druckvoller und variieren zwischen einer Mischung aus Samael und Moonspell. Interessanterweise ist Fernando von Moonspell für die Backing Vocals im Song „Among two Storms“ zuständig oder vielmehr, er soll für sie zuständig sein. Ich habe nämlich noch keine Vocals in dem Song entdecken können, die sich irgendwie von sämtlichen anderen des Albums unterscheiden… A Dead Poem hört sich an wie Triarchy of the lost Lovers mit einigen Keyboardarrangements und eine Spur abwechslungsreicher, mehr aber auch nicht. Nach einigen Songs stellt sich auch bei dieser CD pure Langeweile ein und wären nicht einige Stellen in manchen Songs, die wirklich gut klingen, wäre die Bewertung noch schlechter…
A Dead Poem ist die bessere Triarchy of the Lost Lovers. Da stellt sich natürlich die Frage der Existenzberechtigung des Century Media-Debuts… Ist TOTLL die Rohfassung und ADP das fertig abgemischte Werk? Beim Anhören ertappt man sich jedenfalls des öfteren dabei, wie man Songelemente entdeckt, die quasi 1:1 aus dem Vorgänger übernommen wurden, nur eben verfeinert durch Keyboards… Imho sind beide Alben vollkommen überflüssig, bieten nichts neues und wirken uninspiriert. Die Band hätte lieber noch eine Weile im Studio bleiben sollen, um überzeugendere Songs zu schreiben. Wer aber Bands wie Alastis, die ja von Century Media auch als Dark Metal bezeichnet werden und damit in der gleichen Schublade wohnen wie Rotting Christ, zu seinen absoluten Faves zählt, sollte einmal ein Ohr auf A Dead Poem werfen.

21.07.1997
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