Rotting Christ - A Dead Poem

Review

Bisher kannte ich nur sehr wenig von ROTTING CHRIST, und ich muß ehrlich sagen, daß mich die Musik dieser Band bisher nicht umgehauen hat. Doch was die fünf Griechen mit „A Dead Poem“ abgeliefert haben, ist wahrlich ein Meisterwerk. Durchweg sehr schöne Riffarbeit und gelegentlich düstere Keyboard-Melodien lassen die einzelnen Songs nicht langweilig werden, verbreiten dunkle Atmosphäre und verlieren dabei keineswegs an Härte. Einige Songs entwickeln sogar Ohrwurmqualität, wie z.B. der Titeltrack „A Dead Poem“, „Out Of Spirit“, „Between Times“ und „Ira Incensus“, die ich gleichzeitig als Anspieltips empfehlen möchte. Als Gastmusiker bei Song 2 („Among Two Storms“) sei auch MOONSPELL’s Fernando erwähnt, dessen relativ tiefe Stimme sich im Duett mit Sakis‘ eher typischer Black Metal-Stimme während des Refrains ideal ergänzt. Auch der instrumentale Track „Ten Miles High“ kann mit sehr schönen Gitarrenmelodien überzeugen. Produziert wurde das Album übrigens von SAMAEL’s Xy, der außerdem einige Keyboard-Einlagen beisteuerte, was man spätestens im Song „Out Of Spirit“ heraushört, der stark nach SAMAEL klingt, auch von der Stimme her. Dennoch ist die neue ROTTING CHRIST kein überflüssiges Plagiat, sondern beweist sehr viel Eigenständigkeit und ist ohne Zweifel eine wertvolle Bereicherung der CD-Sammlung, vor allem auch, weil der Erstauflage des Albums noch die Bonus-Sampler-CD „Darkness We Feel“ beiliegt, die eine erstklassige Auswahl an Songs aus dem Bereich Black/Gothic/Death bietet, und das zu einem Sonderpreis.

21.08.1997
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