
SIGNS OF ALGORITHM sind eine belgische Metalcoreband, die im Juni mit „Sunchaser“ ihr zweites Album veröffentlicht hat. Dafür brauchten sie neun Jahre – der Vorgänger „Harbinger“ erschien 2016 bei White Tower Records. Diesmal entschieden sie sich für Eigenregie und präsentieren acht neue Stücke plus Intro. Die Laufzeit von gut 32 Minuten wirkt für die lange Wartezeit zwar knapp, untätig waren die Herren jedoch nicht: Über 300 Liveshows spielten sie in der Zwischenzeit, darunter einen Auftritt beim Graspop Metal Meeting.
SIGNS OF ALGORITHM bringen die Energie der Bühne ins Studio
Auf „Sunchaser“ wechseln SIGNS OF ALGORITHM beständig zwischen Metalcore und Melodic Death Metal. Stakkato-Riffs, aggressive Screams, gelegentlicher Klargesang, der angenehm rau wirkt, sowie bellende Chöre in den Refrains bedienen viele Core-Standards. Die acht Songs machen Spaß, sind sauber produziert und druckvoll abgemischt. Ein echter Hit fehlt jedoch, auch wenn das getragene, emotionale „Memento“ überzeugt und im Ohr bleibt.
Welchen Grund liefern die Belgier, sich bei der kurzen Spielzeit genau ihre Platte anzuhören? Die leichten Synthesizer-Elemente wären ein Argument: Sie verleihen den Liedern Epik und Dramatik, die besonders in den härteren Parts zur Geltung kommen. Metalcore-Fans, denen moderne Vertreter zu lasch oder poppig sind, können hier aufatmen – „Sunchaser“ hätte auch vor 20 Jahren erscheinen können und bleibt weitestgehend puristisch.
„Sunchaser“ ist ein netter Metalcore-Snack
Es wirkt, als sei das Livespielen die größte Stärke der Belgier. Die Songs gehen gut ins Ohr, heben sich jedoch selten von der Masse ab. Das reicht für eine Wertung im soliden Mittelfeld und energiegeladene Livegigs, doch im Player dürfte SIGNS OF ALGORITHMs neue Platte seltener laufen. Einzelne Songs werden aber sicher in gängigen Streaming-Playlists landen.

Jannik Kleemann































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