Six Feet Under - 13

Review

SIX FEET UNDER waren noch nie eine Band, die sich mit besonderen Ideen der Riffabteilung hervorgetan hatten. Auch sonst hatte das Songwriting einen eher simplen Charakter. Aber genau das ist der Ansatz, der den Mannen um Grunzwunder Chris Barnes eine Menge Fans eingebracht hat und sie zu dem gemacht haben was sie jetzt sind. Eine Band, die auf keiner halbwegs tauglichen Nackenbrecherfete fehlen darf. Mal ehrlich, wer hat noch nicht zwischen dem zehnten und zwölften Bier Hits wie „Torture Killer“ oder „War Is Coming“ lauthals gen Himmel geblökt. Aber der Kenner wird sicher gemerkt haben, dass diese Songs schon einige Jahre auf dem Buckel haben und das Material in den Folgejahren konnte in meinen Augen nie mehr wirklich an diese Klassiker anknüpfen. Nach „Bringer Of Blood“, „Graveyard Classics II und jetzt „13“ haben die Jungs das mittlerweile dritte Album in nur eineinhalb Jahren in die Regale der Plattenläden gepresst und dabei trotz der teils vollmundigen Ankündigungen etwas am Ziel vorbeigeschossen. Eigentlich hatte ich mich auf dieses Album gefreut, da SIX FEET UNDER in den letzten Jahren für mich etwas an Relevanz verloren hatten und die Hitmaschinerie etwas in Stocken gekommen war. Die Ernüchterung folgte leider auf dem Fuße, denn auch „13“ konnte meine Erwartungen nicht erfü+llen und hat in meinen Augen nicht viel mit einer mögliche Rückgesinnung zu tun. Regierten auf „Bringer Of Blood“ noch vornehmlich die wulstigen midtempo Parts, hat man die Ansagen wahr werden lassen und greift auf „13“ durchweg etwas schneller zum Hackebeil. Eigentlich ja ganz löblich für eine Death-Metal Band, sollte man zumindest denken. Leider hat man auf dem neuen Langeisen fast gänzlich auf die so urtypischen Grooveeinlagen verzichtet, die im Wechselspiel mit den Blastparts „Warpath“ zu einem Klassiker werden ließen. „13“ wirkt an vielen Stellen etwas unausgegoren und zahnlos, was wohl nicht zuletzt daran liegt, dass man im Eiltempo die Messer hat fliegen lassen, und somit mit „13“ wohl eher Fleisch der Güteklasse B verkauft. Auch auf diesem Album sind mit „Shadow Of The Reaper“ oder „Deathklaat“ der eine oder andere ansprechende Song vertreten, aber das reicht einfach nicht aus um der Stellung der Band gerecht zu werden. „13“ ist beileibe kein grottenschlechtes Album geworden, aber ob man es in dieser Form noch braucht sei dahingestellt. Ein weiter Punkt auf der Habenseite ist jedoch der Wegfall der Quickgeräusche, die mich nicht nur einmal zum Schmunzeln gebracht hatten. Ich hoffe, dass man sich im Lager der Totengräber für das nächste Album etwas mehr Zeit nimmt. Für mich haben SIX FEET UNDER mit diesem Album noch ein wenig mehr an Bedeutung verloren. Allerdings bin ich mir sicher, dass auch dieses Album seine Fans finden wird.

14.04.2005
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