Six Feet Under - Crypt Of The Devil

Review

Galerie mit 3 Bildern: Six Feet Under - With Full Force 2016

„Menschenverachtende Untergrundmusik!“ (Funny van Dannen)

Nun ja. Koryphäen der moralischen Versehrtheit sind SIX FEET UNDER zweifelsohne. In den Untergrund gehören die Herren um Chris Barnes allerdings auch mit „Crypt Of The Devil“, Album Nummer elf, nur erdverbunden im Sinne des Bandnamens. Trotz wiederholter Schmähungen seitens verkappter Prog Rocker und anderer Intellektueller erfreuen sich SIX FEET UNDER auch im 20. Jahr ihrer ranzigen Existenz bemerkenswerter Beliebtheit. Im Kreise aller geschmacklich aufrecht Degenerierten ist die Bande weiterhin eine amtlich-blutige Hausnummer.

Und stark im Sarg zeigen sich die Herren mit „Crypt Of The Devil“ passagenweise tatsächlich: Die eleganten Verse zu „Open Coffin Orgy“ möchte man zwar wie gehabt nicht im Poesie-Album hinterlegt bekommen, das zugehörige Hauptriff ist allerdings ein solch akustischer Keulenhieb, dass es eine niedere Pracht ist. Genau diese lässigen Midtempo-Akkordfolgen sind es, die den groovigen, rhythmusbetonten Stil und die Faszination SIX FEET UNDERs ausmachen. Immer, wenn es ihnen gelingt, dich simpel am Nacken zu packen, wenn sie die RAMONES im Texas Chainsaw Massacre sind, dann sind des ollen Barnes wechselnde Mitstreiter eine große Band.

Mit ähnlich direkten Hieben wie die ernsthaft superbe „Open Coffin Orgy“ glänzen auf „Crypt Of The Devil“ auch zum Beispiel „The Night Bleeds“ und mit Abstrichen einige weitere Songs. Die vornehmlich schnellen Stücke splattern sich dagegen weniger prägnant, aber immer noch souverän durch die Untiefen der alten Schule. So ist nicht alles elektrisierend auf „Crypt Of The Devil“ – an die ersten Attacken von SIX FEET UNDER kommt die neue Platte insgesamt nicht heran.

Aber, so bizarr es bei einer Horde Untoter anmutet: „Landphil“ Hall hat als neuer Ideengeber im Hause Barnes für hörbare Belebung gesorgt. Und wer es vom Ergebnis mal ganz abgesehen nicht als brillante Pointe empfindet, dass der Mastermind von CANNABIS CORPSE dem ursprünglichen Vorsteher von CANNIBAL CORPSE die THC-angereicherten Dreadlocks für den xxx-ten Frühling unter Strom setzt, der benutzt „Krümelmonster-Vocals“ eh als Beleidigung. Und braucht es hektisch. Und denkt zuviel.

Apropos: Spielt es eine Rolle, dass Bandname und Albumtitel durcheinandergeschüttelt fast ohne Rest „TIEFENPSYCHO LETTER FREUD XI“ ergeben? Ich mein‘ ja nur.

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23.04.2015

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