Six Feet Under - Graveyard Classics III

Review

Über Sinn und Unsinn der “Graveyard Classics“-Serie von SIX FEET UNDER lässt sich langsam nicht mehr streiten. Auflage Drei bietet den Metal und Rock aus vergangenen Zeiten, wieder möglichst akkurat nachgespielt und dazu gegrunzt anstatt gesungen. Von den RAMONES zu PRONG, von SLAYER zu METALLICA, TWISTED SISTER, MERCYFUL FATE oder VAN HALEN – vor nichts und niemandem wird Halt gemacht! Unnötig, da noch zu sagen, dass an die Originale äußerst schwer ranzukommen ist.

Ganz ehrlich, auf diese Weise kann jede Jugendband covern! Warum sich SIX FEET UNDER mit solchem Feuereifer aufs Nachspielen von großartigen Songs fixiert haben, anstatt selbst mal was in der Richtung zu leisten, bleibt mir schleierhaft. Sinnkrise? Ideenlosigkeit? Finanzloch? Verstehen werde ich diese Art von Releases sicherlich nie. Als Bonustracks zu regulären Alben wären die Songs ja noch zu akzeptieren, aber wenn SIX FEET UNDER in ein paar Jahren bei Teil 25 angelangt sind, sollte bitte jeder verstanden haben, dass die “Graveyard Classics“-Serie spätestens nach dem ersten Teil hoffnungslos abgenudelt war.

Positiv ist dennoch hervorzuheben, dass Barnes & Co diesmal davon abgesehen haben, ein komplettes Album einer Band zu covern, deren Sound absolut keinen Spielraum für Eigeninterpretationen lässt. Das wars aber schon. „Zumindest instrumental gut gespielt“ zählt als Argument bei solchen Profis nicht mehr, der Sound ist viel zu modern, um den Spirit der alten Songs zu transportieren und das Störgeräusch, welches die Stimme von Barnes erzeugt, raubt den Liedern endgültig ihre Aussagekraft und mir den letzten Nerv.

14.01.2010
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