Slayer - Diabolus In Musica

Review

They are back! Zunächst ein Blick aufs Cover: Dort fällt nämlich gleich der komplett neue Schriftzug ins Auge, der mittlerweile keine S – Rune mehr enthält. Will man auf diese Weise die bisher doch recht erheiternden und sicherlich auch verkaufsfördernden politischen Kontroversen, die SLAYER stets begleiteten, symbolisch ausräumen? Zur Musik: Neu ist der stellenweise vorhandene punkig bis hardcorebeeinflußte Sound, der sich überraschend gut in den Gesamtstil, der sich nicht sonderlich verändert hat, einschmiegt. Ganz so extrem wie bei dem zugegebenermaßen recht guten „Chaos A.D.“ von SEPULTURA, das deren musikalisches Abdriften in den Niedergang einläutete, ist es allerdings nicht und hört sich erstaunlicherweise sogar gut an! Etwas perplex war ich anfangs denoch.

Wie erwartet ist der neueste Output SLAYERS nicht sonderlich spektakulär. Bodenständige Hausmannskost wird serviert, wie man sie erwartet und irgendwie auch liebt, das ganze in gewohnt guter Produktion. (Wohl am besten vergleichbar mit der Situation, in der man die Wahl zwischen Austern und Currywurst hat, und sich für die Currywurst (also SLAYER) entscheidet :-)) Es ist halt SLAYER! Mitreißend wie immer, treibend wie immer, druckvoll wie immer. Erwartet aber nicht solche Granaten wie „War Ensemble“, solche „Hits“ sind wohl schwerlich zu wiederholen, wenn man erst einmal so hoch geklettert ist auf der Karriereleiter und der Kontinuität fröhnt.

Insgesamt ein recht nett anzuhörendes Album einer großen Band mit wahrscheinlich eben so großen Verkaufszahlen. Wer allerdings schon ein oder zwei SLAYER-Alben in seiner Sammlung stehen hat, braucht diese Scheibe nicht unbedingt haben, klingt halt doch irgendwie alles gleich. Am besten kommen sie sowieso live, weshalb der SLAYER-Freund lieber nach der „Decade Of Agression“ D-CD Ausschau halten sollte.

24.08.1998
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