Sun of the Suns - Entanglement
Jannik Kleemann
Vor knapp viereinhalb Jahren erschien mit „TIIT“ das Debütalbum von SUN OF THE SUNS. Die Deathcore-Band überzeugte damals nicht restlos, knallte uns mit ihrer Brutalität aber ordentlich einen vor den Latz. Nun steht „Entanglement“ an. Den spacigen Touch haben sich die Italiener, die nach wie vor Francesco Paoli von FLESHGOD APOCALYPSE an den Drums haben, bewahrt. Progressive Elemente sollen das Klangbild abrunden – wir sind gespannt.
SUN OF THE SUNS ballern nicht von Anfang bis Ende
Auf „Entanglement“ regiert nicht der Stumpfsinn: SUN OF THE SUNS nehmen sich Zeit, zwischen brutaler Raserei melodische Gitarrensoli einzubauen und die Tracks mit verschiedenen Spielereien aufzulockern. Wer es deftig und brutal mag, wird mit den tiefen Growls von Luca Scarlatti und dem genretypisch druckvollen Mix dennoch glücklich. Die Gitarren leihen sich neben klassischen Deathcore- und Death-Metal-Riffs auch Sounds aus Djent und Post-Hardcore, sodass es viel zu entdecken gibt.
Besonders hervorzuheben ist der das Album abschließende Titelsong, der mit seinen zehn Minuten Laufzeit alle Register zieht. Er beginnt mit einem langen Akustikintro, um anschließend in ein brutales Blastbeat-Inferno auszubrechen, das sich sogar Black-Metal-Riffing bedient. In den Strophen gibt es danach Stakkato-Gitarren, die an FEAR FACTORY erinnern, bevor die Band das Gaspedal wieder durchtritt. Im Mittelpart bekommen wir sogar sphärischen Klargesang geboten, der dem Rest der Platte – pointiert eingesetzt, versteht sich – ebenfalls gutgetan hätte. Wer sich einen Song von SUN OF THE SUNS beispielhaft anhören möchte, sollte dieses Lied wählen.
„Entanglement“ legt in allen Bereichen eine Schippe drauf
Im Vergleich zum guten, aber etwas generischen Debüt legt „Entanglement“ überall zu. Man merkt, dass das Trio lange an ihrem Zweitling gearbeitet hat und eine eigene Identität fernab klassischer Genremuster formen wollte. Somit ist „Entanglement“ eine Empfehlung für Genrefans und ein weiterer Schritt nach oben auf der Karriereleiter. Es bleibt spannend zu sehen, womit uns die Italiener als Nächstes überraschen.
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