The Black Dahlia Murder - Unhallowed

Review

Keine Woche ist in den letzten Monaten vergangen, in der nicht eines der größeren Metal-Labels irgendeinen „bahnbrechenden, außergewöhnlichen“ Newcomer unter Vertrag genommen und ihn als DIE kommende Metalsensation angepriesen hat. So verhält es sich auch mit dem Metal Blade-Neuzugang THE BLACK DAHLIA MURDER, der angeblich wieder frischen Wind in die überschwemmte Melodic Death-Szene bringen soll. Aber tut er dies wirklich oder überflutet er jene nur noch mehr? Ich würde sagen, dass eher letzteres der Fall ist, denn heute es noch nicht einmal mehr etwas Besonderes, aus Amerika zu kommen, aber lieber die schwedischen Schiene (AT THE GATES, IN FLAMES, DISSECTION, THE HAUNTED) zu fahren und nur bedingt Florida-Death zu zocken. Dabei kann man zwar nicht von der Hand weisen, dass die fünf Jungs aus Detroit ein Gespür für gezielte Raserei, die sich mit treffsicheren Melodien oder schwerem Thrash-Riffing abwechselt („Elder Misanthropy“, „The Blackest Incarnation“, „Hymn For The Wretched“), haben, aber irgendwie hat man diese als richtungsweisend angepriesenen Elemente alle irgendwo irgendwann schon gehört. Auch Sänger Trevor Strnad, der seinen Job im Prinzip ordentlich erledigt, kann mit seinen zwischen Grunzen und Kreischen wechselnden Vocals nicht als kreative Neuerung gewertet werden. THE BLACK DAHLIA MURDER sind allesamt gute Musiker, die auch einen Haufen gelungener Songs an Bord ihres Debüts „Unhallowed“ haben (z.B. als Highlights „The Horror Cosmic“ und „Closed Casket Requiem“), aber das Gros ihres Schaffens gibt es bereits in gleicher und besserer Qualität von zig anderen Bands an jeder Straßenecke. Somit sind sie weder bahnbrechend, noch außergewöhnlich, noch ein neuer Anwärter auf den Melodic Death-Thron, sondern einfach nur ein Newcomer, dessen Musik kurzzeitig gefällt, aber aufgrund ihres gehäuften Vorkommens keine entscheidenden Akzente setzen kann, geschweige denn einen frischen Wind in die Szene bringt.

24.07.2003
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